In dem Schreiben kündigt VW vorerst nur an, dass "Nacharbeiten erforderlich sein werden". Erst sobald die technischen Maßnahmen einsatzbereit sind, werden die betroffenen 363.400 Kunden nochmals informiert und in die Werkstätten gerufen. Manche Lenker fühlen sich dadurch nicht beruhigt. "Ich habe damals einen Tiguan gekauft, erstmals mit Diesel, weil Verbrauchs- und Abgaswerte so gut waren. Jetzt teilt mir VW jedoch nicht mit, was eigentlich manipuliert wurde, wie die Werte tatsächlich sind und was sie genau zu tun gedenken", kritisiert etwa die Verkehrsexpertin und Betroffene Lydia Ninz.
Im Schreiben stehe auch nicht, ob sich durch die Nachbesserung Leistung und Verbrauch verschlechtern, ob es einen Wertverlust gibt oder während des Werkstattaufenthaltes einen Ersatzwagen, so die ehemalige ARBÖ-Generalsekretärin.
Vorerst agieren daher die 8000 VW- (bzw. Audi-, Skoda- und Seat-) Fahrer, die sich auf der Webseite des Vereins für Konsumenteninformation für eine mögliche Schadenersatzforderung angemeldet haben, noch auf gut Glück. Derzeit ist ja völlig offen, ob überhaupt ein Nachteil entsteht. Das lässt sich erst abschätzen, wenn die genauen Umrüstmaßnahmen klar sind. Diese muss VW dem deutschen Kraftfahrtbundesamt (KBA) noch im Oktober vorlegen. Das KBA ist zuständig, weil dort die europaweite Typengenehmigungen für VW erteilt werden. Gibt die deutsche Behörde grünes Licht für die Umrüstung, dann gilt das auch für Österreich.
Ob dadurch die laut Typenschein angegebenen Abgaswerte erreicht werden, ist noch offen. VW strebt das natürlich an, weil sonst eine Klagewelle unvermeidbar wäre.
Für Autoimporteurssprecher Felix Clary bleibt der Diesel dennoch unverzichtbar. "Moderne Euro-6-Motoren sind sauber wie ein Benziner und dabei sparsamer. Ohne Diesel sind künftige Abgasvorschriften nicht erreichbar."
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