Starb mit 57 Jahren

Weltweite Trauer nach Tod von Pop-Ikone Prince

Musik
22.04.2016 10:02

Pop-Ikone Prince ist tot. Der 57-Jährige ist am Donnerstag völlig überraschend auf seinem Anwesen im US-Bundesstaat Minnesota gestorben. Die Todesursache ist noch unklar, zuletzt war in internationalen Medien von einer verschleppten Grippe die Rede. Eine Promi-Website berichtete aber auch über eine angebliche Behandlung wegen einer Überdosis an Opiaten kurz vor seinem Tod. Fans, Freunde und Musikerkollegen reagierten schockiert auf die Todesmeldung.

(Bild: kmm)

"Ich bestätige in tiefer Trauer, dass der legendäre Kultstar Prince Rogers Nelson (so der volle bürgerliche Name des Musikers, Anm.) an diesem Morgen in seiner Paisley-Park-Residenz gestorben ist", erklärte Prince-Sprecherin Yvette Noel-Schure am Donnerstagabend. Die Polizei teilte mit, dass der Sänger "leblos in einem Aufzug" des Anwesens gefunden worden sei. Um 10.07 Uhr Ortszeit (17.07 Uhr MESZ) sei Prince für tot erklärt worden, hieß es. Zur Todesursache machte Sheriff Jim Olson keine Angaben, er verwies auf laufende Ermittlungen.

Überdosis an Opiaten kurz vor Tod?
Laut der Promi-Website "TMZ" war der Star knapp eine Woche vor seinem Tod nach einem Konzert wegen einer Überdosis behandelt worden. Nach der nicht geplanten Zwischenlandung seiner Maschine am vergangenen Freitag in der Stadt Moline im US-Bundesstaat Illinois sei dem 57-Jährigen dort im Krankenhaus ein sogenannter Save Shot gespritzt worden - das übliche Gegenmittel gegen eine Überdosis an Opiaten, schrieb die Website am Donnerstag unter Berufung auf mehrere Quellen in Moline.

Demnach wollten die Ärzte, dass Prince 24 Stunden zur Beobachtung in der Klinik bleibt. Der Star habe das Krankenhaus aber nach drei Stunden wieder verlassen, weil er kein Privatzimmer bekommen habe. Vergangene Woche hatte es in Medienberichten geheißen, Prince sei wegen einer Grippe in das Krankenhaus gebracht worden. Demnach fühlte er sich nach einem Konzert in Atlanta derart unwohl, dass sein Privatjet in Moline zwischenlanden musste. Zwei Auftritte musste der Star deswegen auch absagen.

"Purple Rain" gilt als eines der besten Pop-Alben
Multiinstrumentalist Prince wurde mit seiner innovativen und virtuosen Musik in den 1980er-Jahren zum Weltstar. Sein 1984 erschienenes Album "Purple Rain" (Titelsong im Video unten anhören) ist für viele Kritiker eines der besten Alben der Pop-Geschichte. Mit Songs wie "Purple Rain", "Sign O' The Times", "Kiss", "When Doves Cry" und "Nothing Compares 2 U", das in der Version von Sinead O'Connor ein Hit wurde, feierte Prince Welterfolge. Mit seinem durchdringenden Blick, den schwarzen Locken und einem Hauch von Oberlippenbart galt er lange Zeit auch als Sexsymbol.

Mit seinem einzigartigen Stil zwischen R&B, Funk, Rock und Soul galt Prince als einer der vielseitigsten und wandlungsfähigsten Künstler seiner Zeit. Der siebenfache Grammy-Gewinner ging sehr häufig auf Tour. Er produzierte Alben, schrieb Songs für andere Musiker und nahm auch Hunderte Titel auf, die bis heute unveröffentlicht sind. Immer wieder experimentierte Prince mit verschiedenen Stilen und band diese zu einem unverwechselbaren Werk zusammen.

Mehrfach auch in Österreich aufgetreten
Mehrfach trat Prince auch in Österreich auf, so etwa 1993 auf der Donauinsel und im Juni 2014 in der Wiener Stadthalle. Im vergangenen November hätte er im Wiener Konzerthaus spielen sollen, seine Europatournee wurde aber - nicht zuletzt wegen der Terroranschläge von Paris - verschoben.

Freunde und Musikerkollegen schockiert
Der Tod von Prince schockiert nicht nur die Fans, sondern auch die Musikwelt. Auf Twitter trauern Freunde und Kollegen um den Sänger. "Danke dafür, dass du uns so viel gegeben hast", schrieb etwa Sängerin Katy Perry. Die Welt habe "sehr viel Magisches" verloren.

"Ich vermisse meinen Bruder", so Regisseur Spike Lee. "Prince war eine lustige Katze. Großartiger Sinn für Humor." Prince sei "zu früh" gegangen, twitterte der US-Rapper MC Hammer. "Ich habe diesen Mann geliebt." Sein Tod sei einfach nicht zu verstehen. Auch Chelsea Clinton, die Tochter von Bill und Hillary Clinton, bekundete ihre Trauer: "Danke, Prince. All meine Gedanken und Gebete sind mit allen, die dich geliebt haben."

Madonna: "Was für ein Verlust!"
"Er hat die Welt verändert. Ein wahrer Visionär. Was für ein Verlust!", schrieb Madonna bei Instagram zu einem Foto von sich und Prince. "Schockiert und so traurig", kommentierte Kollegin Jennifer Lopez. Auch der britische Sänger Boy George reagierte fassungslos: "Das ist der schlimmste Tag aller Zeiten. Prince, Ruhe in Frieden, ich muss weinen."

"Heute haben wir eine kreative Ikone verloren", hieß es in einer in Washington verbreiteten Mitteilung von US-Präsident Barack Obama sowie seiner Frau Michelle. "Wenige Künstler haben den Sound und die Richtung der Popmusik so deutlich beeinflusst und so viele Leute mit ihrer Kunst berührt", schrieb Obama. "Er war ein virtuoser Instrumentalist, ein brillanter Bandleader und ein elektrisierender Bühnenkünstler."

Justin Timberlake zollt Tribut
Justin Timberlake meldete sich in einem langen Post zu Wort. Auf Instagram drückte der Sänger und Ehemann von Jessica Biel seine Gefühle aus, indem er schrieb: "Es war 'Raspberry Beret'. Ich war vier Jahre alt. Ja, vier. Ich erinnere mich, dass ich es sofort geliebt habe. 'Mama, wer singt das?' Es scheint verrückt, aber es ist wahr. (...) Einen Künstler wie ihn gab es nur einmal. Ich stehe immer noch unter Schock, während ich das hier schreibe, und fühle mich überwältigt von der Trauer. Wir sollten uns dem aber nicht hingeben, sondern diesen Musiker ehren, der unser aller Leben verändert hat, unsere Perspektiven, unser Gefühl, unser ganzes Sein."

"Von einem anderen Planeten? Wahrscheinlich. Sicherlich königlich. Waren wir ihn wert? Lächerlich. Man sagt immer, man solle seine Idole nicht treffen... weil sie einen enttäuschen. Aber eine meiner größten, lustigsten (ja, er war zum Schreien) und fruchtbarsten Gespräche über Musik entstanden aus dem Treffen, das ich mit Prince hatte", so Timberlake.

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