Neuer Pakt ab Juli

Plastiksackerl-Verbrauch soll um 50 Prozent sinken

Österreich
02.05.2016 13:06

Eine Reduktion der Plastiksackerl weit über den Vorgaben der EU-Richtlinie soll in Österreich bis 2019 erreicht werden. Umweltminister Andrä Rupprechter hat am Montag in Wien gemeinsam mit Vertretern von Handel und NGOs sein "Leuchtturmprojekt" präsentiert. Ein ab Juli gültiger Pakt sieht unter anderem die Halbierung des Tragetaschenverbrauchs von 50 auf 25 Stück pro Person und Jahr vor.

Das ist aber nur ein Punkt des Abkommens, das auf Initiative des Umweltministeriums zustande kam, denn die von bisher 14 Parteien unterzeichnete, freiwillige Vereinbarung sieht zudem vor, dass - anders als in Deutschland - auch Tragetaschen, die nicht aus Plastik sind, reduziert werden sollen.

Zudem werden die kleinen, kostenlosen Plastiksackerl ("Knotenbeutel") aus dem Kassenbereich verschwinden. Die bereits jetzt gängige Praxis, große Tragetaschen gegen ein Entgelt - Ausnahme ist der Frischebereich - abzugeben, ist ebenfalls Teil der bis ins Jahr 2025 gültigen Vereinbarung.

"Plastiksackerl vebrauchen wertvolle Ressourcen"
Der Grund für diese Maßnahmen, deren Erfolg jährlich analysiert und publiziert werden soll, ist für den Umweltminister klar: "Plastiksackerl verbrauchen wertvolle Ressourcen und belasten bei falscher Entsorgung die Umwelt, insbesondere die Gewässer." Ende Mai 2017 wird der erste Monitoringbericht erwartet. Besonders zahlreich waren die Unterzeichner aus der Lebensmittelbranche, doch neben dem Rewe-Konzern, Spar, Lidl und Hofer setzten auch die Elektronikkette Media-Saturn sowie der Tchibo-Konzern oder Europas größter Schuhhändler Deichmann ihre Signatur unter die Präambel.

Rupprechter unterstrich bei der Präsentation des "Plastiksackerl-Pakts", dass mit weiteren Unterzeichnern zu rechnen ist: "Wir sind nach Gesprächen mit weiteren Branchenvertretern optimistisch, dass es ein dynamischer Prozess wird", sagte der Umweltminister - die Textilketten C&A sowie H&M könnten demnach bald folgen. "Ich lade alle Handelsunternehmen ein, sich dieser Initiative anzuschließen", so Rupprechter. Bisher sind 30 Prozent des Volumens im Einzelhandel an der Vereinbarung beteiligt.

Lob von Global 2000 und Greenpeace
Global 2000 und Greenpeace lobten die Initiative. Leonore Gewessler von Global 2000 rief jedoch Möbelhandel und weitere Vertreter von Textil- und Schuhhandel auf, ebenfalls bei der Reduktion teilzunehmen.

Eines steht schon jetzt fest: Die sogenannte Plastiksackerl-Richtlinie der EU, die vorsieht, dass die Mitgliedsländer bis 2019 den Konsum auf 90 Sackerl pro Person und Jahr reduzieren, wurde in Österreich bereits erfüllt. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag laut den EU-Kommissionszahlen schon 2010 bereits bei 51. Seinen jetzt in die Tat umgesetzten Halbierungsplan hat Rupprechter im Jahr 2014 angekündigt. Die dünnen Obstsackerl fanden bei der EU-Richtlinie im Übrigen keine Berücksichtigung.

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