Doping-Bilanz

In London gingen fast nur kleine Fische ins Netz

Sport
13.08.2012 11:21
Die Olympischen Spiele in London sind ohne spektakuläre Dopingfälle zu Ende gegangen. Zwar wurden im Vorfeld zahlreiche Athleten, darunter auch einige Medaillenanwärter wie der Südtiroler Alex Schwazer positiv getestet, während der Wettkämpfe gingen den Dopingfahndern mit Ausnahme der Kugelstoß-Olympiasiegerin Nadeschda Ostaptschuk (im Bild), die am Montag nachträglich von den Olympischen Spielen ausgeschlossen wurde, allerdings nur kleine Fische ins Netz.

Das Thema Doping war in London aber dennoch dauernd präsent, weil zuhauf Athleten mit Dopingvergangenheit teilnahmen und etliche auch Medaillen gewannen. So haben etwa die Sprintstars Justin Gatlin und Shelly-Ann Fraser-Pryce, Hammerwerferin Tatjana Lysenko, Radprofi Alexander Winokurow, Schwimmer Oussama Mellouli und zumindest zehn weitere bereits mehr oder weniger lange Zwangspausen wegen Dopings hinter sich und in London Edelmetall gewonnen.

Geht es nach dem Willen der WADA und des IOC, soll das 2016 in Rio nicht mehr in dieser Form möglich sein. Mit dem Inkrafttreten des neuen WADA-Codes zu Jahresbeginn 2015 sollen schwer vorbelastete Dopingsünder wie Gatlin an künftigen Olympiateilnahmen gehindert werden, auch wenn ihre Sperren bereits abgelaufen sind.

Neuer Anti-Doping-Code kommt
Eine derartige Regelung des IOC wurde im Oktober 2011 vom Internationalen Sportgerichtshof aufgehoben. Diese 2008 eingeführte Regel besagte, dass Athleten mit abgesessenen Sperren von mehr als sechs Monaten an den darauffolgenden Olympischen Spielen nicht teilnehmen dürfen. Im neuen, bis 2013 zu beschließenden Anti-Doping-Code wollen die WADA und das IOC den Olympiabann bei schwerwiegenden Dopingfällen künftig in sportrechtlich wasserdichter Form neu festschreiben.

Kugelstoß-Olympiasiegerin nachträglich ausgeschlossen
In London förderten die 5.000 Dopingkontrollen bis zum Schlusstag zunächst "nur" zehn Dopingfälle bei weitgehend unbekannten Sportlern zutage. Das IOC hat allerdings am Montag bekannt gegeben, dass die weißrussische Kugelstoß-Olympiasiegerin Nadeschda Ostaptschuk positive Dopingproben abgeliefert hat und daher ihre Goldmedaille verliert. Ostaptschuk hat am 5. August, dem Tag vor dem Wettkampf, und nach ihrem Olympiasieg in London eine Urinprobe abgegeben. Ostaptschuk wurde nachträglich von den Olympischen Spielen ausgeschlossen.

Alle Dopingproben müssen für acht Jahre aufbewahrt werden, um später mit neuen und verbesserten Analysemethoden nachuntersucht zu werden. Nach Olympia 2008 brachten diese nachträglichen Kontrollen mit Rashid Ramzi (BAH/Gold über 1.500 Meter) und Davide Rebellin (ITA/Silber im Radstraßenrennen) noch zwei Medaillengewinner zu Fall. Die Namen der fünf bei Nachtests der Proben der Sommerspiele von 2004 in Athen Erwischten werden in den nächsten Tagen veröffentlicht.

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(Bild: KMM)



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