Schweigeminute

Europaweites Gedenken für die Opfer von Paris

Ausland
16.11.2015 21:50
Millionen Europäer sind am Montag dem Aufruf gefolgt, der Opfer der Anschläge von Paris zu gedenken. In Frankreich hielten die Menschen auf den Straßen, in Büros und Schulen um 12 Uhr eine Minute lang inne. Präsident Francois Hollande begab sich mit Premierminister Manuel Valls an die Universität Sorbonne, da unter den Opfern viele junge Leute waren.

Auch an den Anschlagsorten versammelten sich Hunderte Menschen. Vor der Konzerthalle Bataclan und den Cafes und Restaurants, die am Freitagabend angegriffen worden waren, legten Menschen Blumen nieder, entzündeten Kerzen und hängten Zettel auf, auf denen sie ihre Solidarität mit den Opfern ausdrückten. Landesweit waren die Flaggen auf halbmast gesetzt.

Das britische Parlament versammelte sich zu einer Schweigeminute, als der Big Ben Mittag schlug. Das englische Fußballteam unterbrach sein Training. Innenministerin Theresa May kam in die französische Botschaft in London, die von bewaffneten Polizisten bewacht wurde. Auf dem Platz vor der St. Paul's Kathedrale hielten rund 20 Touristen inne. In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen wurde das Glockenspiel des Rathauses ausnahmsweise abgeschaltet.

Vor dem spanischen Parlament in Madrid hielten rund hundert Abgeordnete eine Schweigeminute ab, in der ein Glockenspiel die französische Nationalhymne erklingen ließ. Am Rathaus der spanischen Hauptstadt versammelten sich rund 300 Menschen unter einer französischen Flagge und dem Spruchband "Flüchtlinge willkommen", das dort seit Wochen hängt.

Am Brandenburger Tor in Berlin versammelte sich eine dichte Menschenmenge, vor der französischen Botschaft wurden Hunderte Blumensträuße niedergelegt.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg verlas in Brüssel nach einer Schweigeminute für die Opfer der Anschläge eine Erklärung des Nordatlantikrates. "Sie waren ein Angriff auf unsere Kernwerte der Freiheit, der Demokratie und der Menschenrechte", sagte Stoltenberg.

Solidarität beim G-20-Gipfel
Beim G-20-Gipfel in der Türkei kamen der britische Premierminister David Cameron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi, der spanische Regierungschef Mariano Rajoy, EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit dem französischen Außenminister Laurent Fabius zusammen, den sie als Zeichen der Solidarität umarmten.

UNO-Sicherheitsrat gedachte der Opfer
Mit einer Schweigeminute gedachte der UNO-Sicherheitsrat am Montag der Opfer der Anschläge von Paris. "Diese Attacken haben zum Verlust so vieler wertvoller Menschenleben geführt", sagte die britische Staatssekretärin für Entwicklungshilfe, Justine Greening, die das Treffen in New York leitete. Der Sicherheitsrat drücke seine tiefe Trauer und Empörung aus.

129 Tote und über 350 Verletzte
Bei der schlimmsten Anschlagsserie in der Geschichte Frankreichsam Freitagabend kamen 129 Menschen ums Leben, mehr als 350 wurden teils schwer verletzt. Es handelte sich um eine minutiös koordinierte Kommandoaktion von Anhängern der Terrormiliz Islamischer Staat. Drei Terrorkommandos schlugen an verschiedenen Orten in der französischen Hauptstadt nahezu gleichzeitig zu, schossen auf Menschen in Cafes und Restaurants sowie in der Konzerthalle Bataclan und sprengten sich während des Länderspiels Frankreich gegen Deutschland in der Nähe des Stadions in die Luft.

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