Nach Sexismus-Kritik

Lego casht mit Forscherinnen-Spielzeug ab

Ausland
05.08.2014 11:53
Anfang des Jahres beschwerte sich ein siebenjähriges Mädchen beim Spielwarenriesen Lego, dass dessen Spielzeug für Mädchen extrem einseitig sei - Lego-Mädchen dürften immer nur zu Hause sitzen oder shoppen gehen, während Lego-Buben Abenteuer erleben und arbeiten könnten. Nun hat Lego sein damaliges Versprechen für mehr Ausgewogenheit eingelöst und eine Serie mit Forscherinnen-Spielzeug herausgebracht. Und casht damit ordentlich ab.

Seit Jahren gibt es Beschwerden über Spielzeug, das speziell auf Mädchen oder Jungen ausgerichtet ist. Besonders Mädchen kommen schlecht weg: Ihnen wird vor allem Rosa vorgesetzt, viel zu oft dreht sich alles um Kleidung und Schönheit, während Abenteuer, Wissenschaft, Technologie und Beruf außen vor gelassen werden.

"Lego Friends" in der Kritik
Auch Lego steht diesbezüglich in der Kritik, besonders da der Konzern seit 2011 mit "Lego Friends" auf Mädchen abzielendes Spielzeug mit Traumhaus, Jacht, Pool Café und Co. verkauft. Zehntausende unterschrieben seither online zahlreiche Petitionen, dass Lego aufhören solle, zwischen Mädchen- und Bubenspielzeug zu unterscheiden. Ohne Erfolg.

Im Jänner machte dann die kleine Charlotte aus den USA das Unternehmen per Brief auf die Ungerechtigkeit aufmerksam (siehe Infobox). Darauf folgten Medienberichte weltweit sowie weitere Aufregung im Internet. Um einem veritablen Shitstorm zu entgehen, erklärte Lego rasch, ein neues Spielzeug-Set für Mädchen sei schon in Planung - nun hat das Unternehmen das Versprechen, zumindest teilweise, eingelöst.

Paläontologin, Astronomin und Chemikerin
Auf Basis einer Idee der Geologin Ellen Kooijman hat die Firma ein Lego-Set mit drei Forscherinnen herausgebracht: Das "Forschungsinstitut" enthält eine Paläontologin mit Dino-Skelett, eine Astronomin mit Teleskop und Himmelskarte sowie eine Chemikerin mit Labor. 20 US-Dollar, umgerechnet 15 Euro, kostet das Set, gedacht ist es für Kinder ab zehn Jahren.

Der Wermutstropfen für kleine Lego-Fans und Eltern: Am 1. August startete der Online-Verkauf in den USA, schon am Montag war das Set ausverkauft, berichtet CNN. Noch könne man es allerdings - mit einmonatiger Wartefrist - bestellen. Erhältlich sein soll es darüber in "ausgesuchten" Lego-Parks in den USA und Kanada. Ob das "Forschungsinstitut"-Spielzeug auch im Rest der Welt auf den Markt kommt, ist derzeit nicht bekannt.

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