Material gestohlen

Nordkorea: 15 Jahre Arbeitslager für US-Studenten

Ausland
16.03.2016 20:41

Ein wegen "feindlicher Aktivitäten" in Nordkorea festgenommener US-Student ist zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Das habe der Oberste Gerichtshof des stalinistischen Landes entschieden, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch. Der 21-jährige Otto Frederick Warmbier von der Universität Virginia hatte sich zuvor nach nordkoreanischen Angaben zum Diebstahl von Propagandamaterial bekannt.

Laut nordkoreanischen Staatsmedien gab Warmbier zu, eine politische Botschaft aus einem Mitarbeiterbereich seines Hotels in Pjöngjang entwendet zu haben. Demnach hatte ihn die Mutter eines Freundes, eine Methodistin, um "eine Trophäe" gebeten. Sie habe ihm ein Auto im Wert von 10.000 Dollar oder für den Fall seiner Festnahme 200.000 Dollar für seine Familie versprochen.

"Der schlimmste Fehler meines Lebens"
In einem vom US-Fernsehsender CNN verbreiteten Video sprach Warmbier bei einer Pressekonferenz Ende Februar vor in- und ausländischen Journalisten in Pjöngjang unter Tränen vom "schlimmsten Fehler meines Lebens". Der junge Mann war den nordkoreanischen Angaben zufolge mit einem Touristenvisum eingereist, um die "Fundamente der Einheit" des Landes zu erschüttern. Dabei habe der Student "unter der Anleitung der US-Regierung" gehandelt. Bei der geplanten Ausreise nach Peking Anfang Jänner wurde er festgenommen.

In Nordkorea wurden in den vergangenen Jahren wiederholt Ausländer festgenommen, zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und dann nach Gegenleistungen ausländischer Regierungen freigelassen. Häufig versucht Pjöngjang, die Gefangenen als Faustpfand in Verhandlungen einzusetzen. Diesen Hintergedanken vermutet die US-Regierung auch dieses Mal. Washington fordert daher die sofortige Begnadigung Warmbiers.

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