Bergwerk eingestürzt

Vier Kumpel in China nach 36 Tagen gerettet

Ausland
29.01.2016 18:26

Nach 36 Tagen in 220 Metern Tiefe sind vier verschüttete Grubenarbeiter aus einem eingestürzten Gipsbergwerk in Ostchina lebend geborgen worden. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag berichtete, wurden die Bergleute in einer Kapsel durch Zugangstunnel hochgezogen, die zu dem Schacht gegraben worden waren.

Es sei in China das erste Mal gewesen, dass mit einer solchen Kapsel Bergleute gerettet worden seien, so die Staatsagentur. Die Rettungsteams hatten insgesamt vier Löcher gebohrt. Über diese Bohrlöcher waren die Kumpel auch mit Nahrung, Wasser und Kleidung versorgt worden, sodass sie 220 Meter unter Tage überleben konnten.

13 Bergleute noch vermisst
Das Bergwerk in Baotai in der ostchinesischen Provinz Shandong war am 25. Dezember eingestürzt. Der Tod eines Arbeiters wurde unmittelbar danach bestätigt. Mit den vier jetzt Geretteten kamen insgesamt 15 Kumpel mit dem Leben davon. 13 galten am Freitag allerdings noch als verschüttet, wie der Bürgermeister der nahe gelegenen Stadt Linyi, Zhang Shuping, auf einer Pressekonferenz sagte. "Leider haben wir von den anderen Vermissten nichts gehört." Solange aber noch Hoffnung bestehe, werde die Suche fortgesetzt.

Kumpel sofort ins Spital gebracht
Die Geretteten wurden sofort in ein Krankenhaus gebracht. "Ihr gesundheitlicher und psychologischer Zustand ist stabil", sagte der Bürgermeister. Nach Angaben des Staatsfernsehens haben sie Abschürfungen und Hautprobleme nach der langen Zeit in der feuchten Umgebung sowie Schwierigkeiten mit den Verdauungsorganen. Fünf Tage nach dem Unglück hatten Staatsmedien zunächst berichtet, acht Überlebende seien mithilfe eines Infrarot-Gerätes lokalisiert worden. Von vier der damals genannten Kumpel war jetzt keine Rede mehr.

"Es war eine der bisher schwierigsten Bergungsaktionen in der Provinz und in China", sagte Bürgermeister Zhang. Die seit mehr als einem Monat laufenden Bergungsarbeiten wurden immer wieder durch herabstürzendes Gestein und die Instabilität der Grube behindert. Nach amtlichen Angaben waren zeitweise mehr als 700 Retter im Einsatz. An der aufwendigen Rettungsaktion waren das chinesische Militär und ausländische Bergungsexperten beteiligt.

Bergwerksbesitzer beging offenbar Selbstmord
Direkt nach dem Unglück beging der Bergwerksbesitzer nach Angaben der Staatsmedien offenbar Suizid. Ma Congbo, der Präsident des Unternehmens Yurong, sei bei den Rettungsarbeiten plötzlich in einen Bergwerksbrunnen gesprungen und ertrunken, hieß es damals. Die Ursache des Unglücks in der Grube wurde bisher nicht ermittelt.

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