Weniger Koloss

BMW 6er GT: Straffes Reiseschiff mit Coupé-Name

Motor
14.06.2017 12:39

BMW legt den rollenden Reiseraum 5er Gran Turismo neu auf. Auffälligste Änderung ist das Typenschild: Er avanciert nomenklatorisch zum 6er. Ansonsten wird man auf der Straße wohl keine Änderungen feststellen, weil kaum jemand weiß, wie der auslaufende 5er GT aussieht. Doch in Wahrheit ist der Neue in allen Belangen besser als der Alte.

(Bild: kmm)

Was ein Reiseschiff dazu prädestiniert, den Namen einer Coupé-Baureihe zu tragen, wollen wir uns von den Münchner Marketing-Experten gar nicht erklären lassen. Logisch muss man das schon kange nicht mehr finden, wo ja bereits das 2er-Coupé zwei Stiefgeschwister in Form von Active und Gran Tourer verkraften muss. Was kommt als nächstes? Ein VW-Bus Konkurrent 620d Gran Tourer? Ein Konkurrent für VW Crafter und Mercedes Sprinter mit der 8 im Namen?

Wir werden sehen. Der 6er GT hat jedenfalls weiter an optischer Schwerfälligkeit verloren, unter anderem weil das Heck nun sieben Zentimeter niedriger ausläuft und in seiner Fasson ein wenig an den Audi A7 erinnert.

Dass er nicht gazellengleich daherrauscht, ist klar, auch wenn er tatsächlich richtig viel Gewicht verloren hat. Bis zu 150 kg im Vergleich zum Vorgänger - und das, obwohl er um neun Zentimeter auf mächtige 5,09 Meter gewachsen ist. Damit liegt er auf dem Niveau des Siebeners, die Breite von 1902 mm ist sogar identisch, allerdings bringt der GT eine um sieben Zentimeter höhere Dachlinie mit, will also auch Zweimeter-Hünen mit auftoupierter Frisur beherbergen. Oder hippe Hutträger.

Weniger Widerstand wird er erzeugen, der BMW 6er GT. Mit cW 0,25 statt 0,29 gilt das vor allem im Zusammenspiel mit dem Fahrtwind. Eine Folge dessen sowie des geringeren Gewichts sind der durchwegs um 15 Prozent gesunkene Verbrauch sowie die verbesserten Fahrleistungen.

Die große Reise ist das Metier des BMW 6er Gran Turismo, insofern passt der Name sehr gut. Der Fahrer hat dank erhöhter Sitzposition den Verkehr vor ihm bestens im Blick, er und vier weitere Insassen genießen die Platzverhältnisse.

Der Kofferraum ist mit 610 Liter Fassungsvermögen nun endlich standesgemäß (bisher 500 Liter). Mit umgeklappten Rücksitzen lassen sich 1800 Liter verstauen. Dann findet die zweiteilige, feste Abdeckung ein Zuhause unter dem Ladeboden.

Den beeindruckenden Staumöglichkeiten trägt an der Hinterachse die serienmäßige Luftfederung mit Niveauregulierung Rechnung. Fahrdynamiker werden die Option auf Luftfederung rundum samt Adaptivdämpfern und aktiver Wankstabilisierung ziehen.

Ein Auto für Selbstfahrer also, dennoch halten nun auch die quasiautonomen Fahreigenschaften, die sich BMW inzwischen erarbeitet hat, im GT Einzug. Gegen Aufpreis natürlich. Auch alles Weitere, was der Münchner Elektronikbaukasten hergibt, ist erhältlich, bis hin zur relativ unnötigen Gestensteuerung fürs iDrive.

Zum Marktstart im Herbst werden drei bekannte Motoren angeboten, alle mit Achtgangautomatik, alle auf Wunsch mit Allradantrieb: der Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 258 PS (630i Gran Turismo) sowie zwei Sechszylinder - als Benziner 640i mit 340 PS und als Diesel 630d mit 265 PS und 620 Nm ab 2000/min., der nicht nur der Sparefroh mit einem Normverbrauch ab 4,9 l/100 km ist, sondern mit sechs Sekunden auch beim Sprint eine gute Figur macht. Mit 5,3 Sekunden hat der 640i aber die Nase vorn.

Es muss nicht immer SUV sein, wenn man eine höhere Sitzposition und Allradantrieb haben will. Vielleicht doch ein Argument für den BMW 6er GT.

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(Bild: kmm)



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