3500 Tote täglich

F1-Stars für Verkehrssicherheit – ohne Vettel

Motor
05.07.2017 12:38

Die Zahl wirkt unglaublich: Jeden Tag sterben 3500 Menschen im Straßenverkehr, weltweit. Allein in Österreich sind es jede Woche acht. Nun helfen Formel-1-Fahrer und andere Prominente im Rahmen einer groß angelegten Kampagne dabei, bei den Autofahrern für Aufklärung und Bewusstsein zu sorgen - und dadurch Leben zu retten.

(Bild: kmm)

Formel-1-Fahrer sind wohl die bekanntesten Autofahrer der Welt. Naheliegend also, dass einige von ihnen als Vorbilder für den Straßenverkehr auftreten. So sind auf den Plakatsujets die aktiven Stars Fernando Alonso und Valtteri Bottas zu sehen, außerdem der amtierende Weltmeister Nico Rosberg. Reiner Zufall, dass das Thema Formel-1-Fahrer als Verkehrsvorbilder gerade ohnehin in aller Munde ist, da Ferrari-Pilot Sebastian Vettel beim letzten Grand Prix seinem Kontrahenten Lewis Hamilton absichtlich ins Vorderrad gefahren ist.

Peinlich, kleinlich - und wirklich schade
Präsentiert wurde die Aktion am Mittwoch im neuen ÖAMTC-Headquarter, wobei sich Alonso und Bottas als Stargäste den Fragen der Journalisten stellten - bzw. gestellt hätten, wenn nicht ÖAMTC-Marketingchef Jürgen Wagner höchstpersönlich als Filter fungiert hätte. Denn just die einzige Frage - von einem ORF-Kollegen gestellt - welche die Vorbildrolle von F1-Stars berührte, wurde untersagt. Was die löbliche Aktion in ein kleingeistiges Pseudo-Licht rückte. Sebastian Vettel bleibt also nicht nur von der Kampagne ausgeklammert, es durfte nicht einmal sein Name genannt werden, ohne dass in den Köpfen der ÖAMTC-Verantwortlichen der Ausnahmezustand ausgelöst wurde. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die Frage zielte nicht auf ein Vettel-Bashing ab.

Das ist schade, denn wenn Testimonials nur ihre Gesichter hinhalten dürfen, statt ihnen die Auseinandersetzung mit dem beworbenen Thema zu erlauben, schwächt das die Botschaft.

Und die ist brisanter, als die meisten von uns es auch nur ahnen. Fast ein Drittel der tödlichen Unfälle in Österreich haben Ablenkung als Ursache, ebenfalls ein Drittel der in einem Auto getöteten Menschen war nicht angeschnallt - allein das eine unfassbare Tatsache.

Vier Sujets für #3500LIVES
In Österreich sind vier verschiedene Plakate zu sehen: "Immer mit Gurt" ist das Sujet mit Fernando Alonso, der mit einem lilafarbenen Sicherheitsgurt abgebildet ist. "Wir haben in der Formel 1 nicht nur einen, sondern sechs Sicherheitsgurte, so wichtig sind sie", sagte der McLaren-Star bei der Präsentation. "Außerdem sind wir immer hundertprozentig konzentriert, wenn wir fahren. Fehler passieren, wenn wir das nicht sind." Er selbst bekomme nie Strafen für zu schnelles Fahren, auch Unfälle passierten ihm nicht. "Vielleicht hilft mir da, dass ich so selten auf öffentlichen Straßen fahre, sondern meistens chauffiert werde."

Valtteri Bottas ergänzte, das Fahren auf einer Rennstrecke sei grundsätzlich sicherer, weil dort weder alkoholisierte noch abgelenkte Autofahrer unterwegs seien und die Strecke bestens gesichert sei.

Die weiteren Botschaften der Kampagne #3500LIVES: "Don't text and drive", "Immer mit Kindersitz" und "Kein Alkohol am Steuer".

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(Bild: kmm)



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