Nachfolger des ix35

Hyundai Tucson: So fährt sich der Quantenspringer

Motor
31.07.2015 10:05
Hyundai ist sicher der Autohersteller mit den größten Sprüngen beim Modellwechsel. Und so ist es auch bei der Ablösung des Kompakt-SUVs ix35: Beim Nachfolger namens Tucson ist nicht weniger als ein Quantensprung gelungen.
(Bild: kmm)

Es wird nicht lange dauern, dann wird er nicht mehr aus unserem Straßenbild wegzudenken sein, Hyundai will sich mit dem Tucson dauerhaft unter den Top 3 im Segment platzieren. Daher lohnt zunächst ein wenig Aussprache-Nachhilfe: Der neue Hyundai spricht sich nicht "Tacksn", wie man vermuten könnte, sondern "Tuhson". Nach der Namensänderung heißt er jetzt wieder so wie der Vorgänger des ix35 und auch so wie der ix35 außerhalb Europas immer geheißen hat.

Der Hyundai ix35 war für das, was er war, voll okay, hat sich auch im krone.at-Dauertest bewährt, doch jetzt sind die Koreaner vollends bei der Musik. Wobei "Koreaner" schon beinahe irreführend ist, schließlich wurde der Tucson in Deutschland konstruiert und designt, gebaut wird er im tschechischen Nosovice, gut zwei Stunden von der österreichischen Grenze entfernt.

Fürs Design verantwortlich ist Peter Schreyer, der einst für schöne Audis gesorgt hat. Mehr über das Design des Hyundai Tucson lesen Sie hier!

Von Grund auf neu
Der Hyundai Tucson steht auf einer völlig neu entwickelten Plattform, ist sieben Zentimeter länger als der ix35, hat drei Zentimeter mehr Radstand und geht drei Zentimeter in die Breite. Das schafft innen mehr Platz, opulente Platzverhältnisse auf der Rückbank und das mit 513 Litern größte Gepäckabteil in der Klasse. Und außen gibt das Stilführer Peter Schreyer die Chance für ein neues, kräftig nachgeschärftes Design mit knackigeren Proportionen und klareren Linien.

Viele Assistenten und fast luxuriöse Ausstattung
Mindestens so deutlich wie beim Design wird der Generationswechsel beim Ambiente, bei der Ausstattung und mehr noch bei der Fahrkultur. Alles wirkt aufgeräumt, weniger billig als früher, auch wenn man bei den Materialien noch am ehesten den Rotstift erkennt (sogar das Leder in der Topausstattung Platin ist relativ hart und glatt). Keine Abstriche bei der Ausstattung: Je nach Niveau (Comfort, Premium, Style oder Platin) hat der Tucson LED-Lichter rundum, parkt selbsttätig ein und aus, bremst zur Unfallvermeidung auch selbst, hält aktiv lenkend die Spur und rechtfertigt immer wieder den vom Hersteller strapazierten Begriff "modern premium". Auch über vornehme Extras wie Lenkradheizung oder Sitzlüftung wundert man sich da kaum noch, selbst wenn zumindest die elektrische Heckklappe noch einen Aha-Effekt erzielt. Das Navi hat einen 8-Zoll-Bildschirm und glänzt mit TomTom-Live-Services, also Echtzeitverkehrsinfos, Radarwarnungen etc.

Fünf Motoren zur Auswahl
Mit drei Dieseln von 116 bis 185 PS und zwei Benzinern mit 132 und 177 PS bietet Hyundai eine schöne Auswahl, dazu Front- oder Allradantrieb (von Magna), Handschaltung oder Automatik, und zwar je nach Motorisierung mit Doppelkupplung oder Wandler.

Die meisten Komponenten und Kombinationen kennt man schon vom iX35, aber Hyundai hat die Triebwerke optimiert (EU 6) und dabei den Verbrauch ein bisschen gesenkt. Wirklich neu ist zumindest in dieser Baureihe der 1,6-Liter-Turbo, der mit seinen 177 PS an die Spitze der Benziner rückt. Der Vierzylinder aus i30 und Veloster ist für kräftigen Durchzug optimiert und macht mit seinen 265 Nm in dem 1,5-Tonner (Frontantrieb) eine sehr ordentliche Figur. Immerhin beschleunigt er den Tucson in 9,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und schafft im Ernstfall 205 Sachen. Dass man damit wunderbar entspannt und gelassen durch die Gegend gondeln, kann liegt nicht zuletzt an der siebenstufigen Doppelkupplung, die vergleichsweise unaufgeregt schaltet, ohne je träge zu wirken. Schaltpaddles sind nicht zu bekommen, auch nicht für die Versionen mit Wandlerautomatik.

Es herrscht Wohlfühlruhe
Fast fühlt man sich auf Wolken gebettet, während man über Kopfsteinpflaster gleitet, die Motoren schnurren wie in Watte gepackt, das ist in dieser Klasse neu bei den Koreanern. Sportlich sollen andere sein, auch wenn der Hyundai Tucson von außen so ausschaut, als wäre er es auch. Doch hier geht es um Komfort. Er darf sich in Kurven zur Seite neigen, schließlich will er keine Rennen gewinnen, sondern die Herzen der Mitfahrer erobern. Insofern etwas deplatziert sind die beiden Fahrmodi, zwischen denen man mit einem Knopfdruck auf der Mittelkonsole wechseln kann. Denn weil es keine adaptiven Dämpfer gibt, wirken sie ohnehin nur auf Lenkung, Gaspedalkennlinie und Automatik-Charakteristik. Die Unterschiede sind aber marginal, die Lenkung bleibt so und so leichtgängig und gefühllos - diesen Aufwand hätte man sich einfach sparen können.

Apropos sparen: Ab 23.990 Euro ist der Hyundai Tucson zu haben, da sind die allerwichtigsten Dinge wie eine Klimaanlage schon dabei. 2.000 Euro mehr und man kann sich schon als sorgenfrei bezeichnen, dank Klimaautomatik, Parksensoren etc. Um 44.000 Euro hat man einmal alles und damit echten Luxus zum relativ günstigen Preis.

Warum?

Hat einen Quantensprung in jeder Hinsicht hingelegt: Style, Fahren, Ausstattung, Platzangebot und Auftritt

Warum nicht?

Wirkt auf den ersten Blick verwechselbar

Oder vielleicht …

… Nissan Qashqai, Renault Kadjar, Kia Sportage, VW Tiguan …

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(Bild: kmm)



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