Tech- und Facelift

Land Rover geht gegen, durch und vor dem Strom

Motor
27.01.2014 11:30
Land Rover baut Autos für die Ewigkeit und beschreitet nun in Sachen Getriebeübersetzung den Weg gen unendlich: mit der weltweit ersten Neungang-Automatik im Range Rover Evoque. Und auch sonst hat sich beim britischen Bestseller technisch einiges getan, während der Top-Allrounder Discovery vor allem optisch auf den neuen Lifestyle-Kurs der Marke gebracht wurde.
(Bild: kmm)

Der Defender war der erste Streich, und man könnte glauben, er würde ewig gebaut werden. Wird er nicht, sondern im Jahr 2015 nach 67 Jahren Bauzeit abgelöst. Doch er wird noch in 100 Jahren ein gesuchter Klassiker sein. Auch der Range Rover ist einer, der parallel in den Geschichtsbüchern wie auch auf den Straßen unterwegs sein wird.

Die Zeichen stehen auf rosige Zukunft, basierend auf einer glänzenden Gegenwart, denn Land Rover verkauft gegen den Strom des schwächelnden Automobilmarktes so viel wie nie zuvor - und genau hier kommt der Range Rover Evoque ins Spiel, der die Marke seit Herbst 2011 Richtung Gipfel zieht. Er ist der Lifestyler, der Nachzügler, der (mit Abstand) Bestseller im Programm, der jetzt voranschreitet und sein auffälliges Design auf die alten Recken überträgt. Der Rangy war der erste, der jüngst die evoquische Verjüngungskur erfahren hat, vor allem in der Sport-Version, die frisch am Markt ist und absolut marktfrisch wirkt. Brandaktuell wurde dem Land Rover Discovery 4 der Evoque ins Gesicht geschrieben, dazu neue Assistenzsysteme, günstigerer Verbrauch (Stopp-Start-System) und der optionale Verzicht auf die Untersetzung in die Technik.

Erste Neungang-Automatik der Welt
Doch der Range Rover Evoque übernimmt nicht nur bei Jaguar Land Rover eine Führungsposition, sondern auch bei der Getriebetechnik: Er ist weltweit der erste Serien-Pkw, der mit Neungang-Automatik zu haben ist. Ein Quantensprung, vor allem im Vergleich zur bisherigen Sechsgang-Automatik. Je mehr (sinnvolle) Stufen, desto günstiger wird der Verbrauch, weil der Motor immer im idealen Drehzahlbereich arbeiten kann – ein stufenloses Getriebe ist diesbezüglich das theoretische Optimum, quasi mit unendlich vielen Stufen. Das ZF-9HP-Getriebe nähert sich dem nun weiter an, ohne die Nachteile mitzukaufen.

Der Verbrauch sinkt also im Vergleich zum Vorgänger im Evoque um rund 10 Prozent, das Geräuschniveau im Innenraum gefühlt noch mehr. Die Schaltvorgänge passieren flink und kaum merklich, wie von der bekannten ZF-Achtgangautomatik gewohnt. Nur auf kurvigen Bergstraßen schaltet die Box recht häufig, weil die Auswahl dann doch sehr groß ist. Per Schaltpaddles kann man auch selbst schalten und walten, aber Achtung: Da hat man dann schon was zu tun.

Neuer Super-Allradantrieb
Außerdem hat man dem Evoque einen völlig neuen variablen Allradantrieb namens "Active Driveline" spendiert. Der kann nicht nur die beiden Hinterräder einzeln mit Antriebskraft versorgen oder auch nicht, sondern erstmals auch die Antriebswelle nach hinten abkoppeln, wenn gerade nur Frontabtrieb gebraucht wird. Wenn nichts dagegenspricht, ist das generell zwischen 35 und 180 km/h der Fall, was wiederum Sprit spart. Braucht es die Unterstützung, der Hinterräder, werden sie per e-Diff innerhalb von 300 ms zugeschaltet. Dass das Ganze richtig Spaß macht, haben wir im Schnee ausgiebig erfahren. Dass man im Gelände richtig weit kommt, auch.

Im Gelände und auf Schnee und Eis eine echte Offenbarung sind die Fahrprogramme, die für unterschiedliche Untergründe optimiert sind und entsprechend mehr oder weniger Schlupf zulassen. "Terrain Response" heißt das und liefert auf Knopfdruck maximale Sicherheit, Fortkommen oder Fahrspaß. Zusätzlich ist das ESP auch komplett abschaltbar. Ja, Driften ist möglich.

Für die flotte Kurvenhatz gehört zum Technikpaket des neuen Evoque ein Torque-Vectoring-System, das per Differenzial- und Bremseingriff die Kräfte so verteilt, dass man möglichst dynamisch ums Eck wieselt. Für alle anderen Straßen-Eventualitäten gibt es jetzt Radartempomat mit Stau-Assistent und intelligentem Notfall-Bremsassistent, Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennung, Ausparkassistent, Einparkassistent für Querparken und ein Kollisionswarnsystem mit Annäherungssensor. Und wer versucht, mit dem Evoque ein Wässerchen zu trüben, bekommt per "Wade Sensing" angezeigt, ob er sich noch diesseits des 50-cm-Wasserpegels befindet oder doch gleich nasse Füße bekommt.

Die Preise für den Range Rover Evoque bleiben übrigens praktisch unverändert (ab 35.600 Euro), die Automatikvarianten werden sogar bis zu 920 Euro billiger, weil der günstigere Verbrauch die NoVA senkt. Auch der Land Rover Discovery wird billiger und ist ab 50.200 Euro zu haben. Land Rover bezeichnet ihn als vielseitigsten 4x4 der Welt, und das dürfte nicht weit hergeholt sein.

Eines gilt für die gesamte Palette an Land und Range Rovers: Jeder einzelne ist absolut geschmackssicher.

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(Bild: kmm)



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