Einstellungssache

Mini Cabrio: Das offene Gokart ist ganz neu

Motor
11.03.2016 13:56

Offen sein propagiert man bei Mini nicht nur als temporären Zustand des hauseigenen Cabrios, sondern als Lebensphilosophie. Dazu gehört durchaus auch der Mut zur eigenen Größe, den Mentaltrainer oft bei Menschen stärken wollen. Das neue Mini-Cabrio ist 10 cm länger und gut 4 cm breiter als der Vorgänger, aber nur 1 mm höher - wobei: Offen reicht der Innenraum ohnehin bis zum Himmel.

(Bild: kmm)

Auf den zweiten Blick wundert man sich, dass man nicht schon auf den ersten erkannt hat, dass man das neue Cabrio vor sich hat. Durch das Karosseriewachstum steht der bayerische Brite deutlich sportlicher und stämmiger da. Natürlich schaut er aus, wie ein Mini ausschauen muss, aber er ist ein ganzes Stück erwachsener geworden.

Ich nicht, daher reiße ich gleich einmal das Dach auf. Das geht elektrisch, dauert inklusive Seitenscheiben 18 Sekunden und funktioniert bis zu 30 km/h (für höheres Tempo bräuchte es größere Elektromotoren, die wiederum den Platz auf den Rücksitzen eingeschränkt hätten). Das Windschott ist schnell aufgebaut. Zwar verdeckt es die Rückbank, aber dort kann in Wahrheit eh niemand mitfahren, außer Kinder, und auch das nur, wenn die Vornsitzenden mit den (deutlich verbesserten) Sitzen Platz machen.

Das ist Offenfahrgefühl, wie ich es mir vorstelle: Im Gegensatz zu vielen heutigen Cabrios steht die Frontscheibe ziemlich senkrecht, ich sehe also viel Himmel über mir und habe es wirklich luftig. Bei knapp über null Grad wird's aber doch recht bald frisch, die Schultern kühlen aus und auch unten herum wird die Heizung der kalten Luft nicht Herr. Offen ist halt was anderes als Ofen. Vielleicht würd es helfen, langsamer zu fahren, aber der 192 PS starke Cooper-S-Motor macht mit dem knackigen (optional adaptiven) Fahrwerk und der ebensolchen (wenn auch etwas massentauglicher gewordener) Lenkung einfach so viel Spaß, dass langsam irgendwie nicht geht. Und so heize ich vor mich hin, sodass mir zumindest emotional warm wird.

Sollte Regen drohen, würde mich neuerdings die Mini Connected App warnen. Ja, tatsächlich, das Auto checkt die Wettervorhersage und schickt mir eine Nachricht, wenn es nass werden kann. Bei geschlossenem Verdeck kann man weiterhin den vorderen Teil als Schiebedach öffnen. Das Dach an sich macht übrigens auch richtig was her: Gegen Aufpreis ist ein Union Jack (die britische Flagge) eingewebt. Cool. Natürlich gibt es auch sonst unzählige Möglichkeiten, den Mini zu individualisieren.

Was ein Stoffdach nicht kann, nämlich im Fall eines Unfalles mit Überschlag Schutz bieten, macht der integrierte Überschlagschutz. Integriert ist hier absolut wörtlich zu nehmen, denn im Gegensatz zu früher ist das System nicht mal zu erahnen. Erst, wenn die Sensoren die Notwendigkeit erkennen, schießen pyrotechnisch gestartete Überrollbügel hinter den Rücksitzlehnen hervor.

Mehr Platz im praktischen Kofferraum
Dank gewachsener Maße ist nicht nur der Innenraum größer als bisher, sondern auch der Kofferraum (um 25 Prozent). Er fasst jetzt 215 Liter bei geschlossenem und 160 Liter bei geöffnetem Verdeck. Serienmäßig sind die Rücksitzlehnen umklappbar, und bei offener Kofferraumhaube lässt sich der Verdeckrahmen anheben, damit man ein etwas größeres Gepäckstück verräumen kann.

Vier Benziner und zwei Diesel zur Wahl
Am besten zum Charakter des Mini Cabrio passen Benzinmotoren, für ideal halte ich den Cooper S mit dem 192 PS starken Vierzylinder, den ich Probe gefahren habe. Darüber gibt es den 231 PS starken John Cooper Works, der eher etwas für Freaks ist. Als Basis dient der Dreizylinder mit 102 PS, dazwischen liegt selbiger in der 136-PS-Version, die mir auch sehr gut gefallen hat. Guter Durchzug, allerdings akustisch so stark weggedämmt, dass ich teilweise auf die Ganganzeige schauen muss, um herauszufinden, ob ich den dritten oder den fünften Gang eingelegt habe.

Unterm Strich
Der Schuss Erwachsensein tut dem Mini Cabrio gut. Zwar geht es cabriobedingt auf der Autobahn weiterhin nicht leise zu, aber schließlich handelt es sich ja nicht um eine Mercedes-S-Klasse, sondern um das einzige echte Kleinwagen-Cabrio. Ab 22.900 Euro ist es zu haben, da sind so wichtige Dinge wie Parksensoren, Zentralverriegelung, Radio "Mini Boost" und Klimaanlage schon dabei. Und dazu liefert Mini die passende Lebenseinstellung mit: Bleib offen. Wie lange man offen fährt, zählt sogar der Bordcomputer mit.

Warum?

  • Gereift, aber nicht gealtert
  • Ein echtes Spaßmobil

Warum nicht?

  • Mini polarisiert grundsätzlich. Also wer ihn nicht mag, mag ihn nicht.

Oder vielleicht …

… auf die Rücksitze verzichten und einen Mazda MX-5 oder Fiat 124 Spider kaufen?

Video: Dieser sehenswerte Kurzfilm von Oscar-Preisträger Joachim Back zeigt cool die Einstellung, die Mini mit dem Cabrio vermitteln will

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(Bild: kmm)



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