Für Pa(m)pa

Nissan Pathfinder: Für Papa und Pampa

Motor
14.01.2009 13:42
Nissan ist ein bisschen so was wie ein Offroad-Chef. Ganze fünf verschiedene 4x4-ler sind im Angebot, vom Crossover-SUV Murano bis zum Pick-Up Navara. Ich habe mir den Pathfinder näher angeschaut, den Nissan als familienfreundlichen SUV tituliert. Was man von ihm hält, hängt ganz vom Standpunkt ab.
(Bild: kmm)

Beim Titel „familienfreundlichen SUV“ würde ich mir nämlich eigentlich etwas weniger Grobes erwarten: einen weniger lauten Motor, eine weniger schwammige Lenkung, eine direktere Lenkübersetzung (beim Abbiegen eine halbe Lenkradumdrehung statt einer dreiviertel), einen geringeren Wendekreis, weniger Wankbewegungen – einfach mehr Pkw-Gefühl. 

Sieht man den Pathfinder aber als Geländewagen, relativiert sich das alles. Dann passt das Grobe besser, und auch das Leiterrahmen-Chassis mit Einzelradaufhängung. Und in Sachen Familienfreundlichkeit muss sich Nissan sowieso nichts nachsagen lassen: Jede Menge Platz vorn wie hinten, ein von außen unsichtbares Staufach im Boden unter der zweiten Sitzreihe, ein brauchbarer Kofferraum (515 Liter), auf Wunsch eine dritte Sitzreihe, die sich komplett im Boden versenken lässt (aufgestellt bleiben 190 Liter Kofferraum), jede Menge Ablagefächer, dazu die Möglichkeit, bis zu 2,80 Meter lange Gegenstände zu transportieren, wenn man zu Reihe zwei und drei auch noch den Beifahrersitz umklappt. 

Pkw-ähnliche Dynamik?
Mit dem Versprechen von „Pkw-ähnlicher Dynamik“ nimmt Nissan den Mund recht voll. Der 2,5-Liter-Common-Rail-Diesel-Direkteinspritzer mit variablen Turboladerschaufeln im Testwagen ist zwar ein kräftiger Geselle, immerhin leistet er 128 kW/174 PS bei 4.000 Umdrehungen pro Minute und schafft ein maximales Drehmoment von 403 Nm bei 2.000 U/min. Doch 11,6 Sekunden auf 100 und 175 km/h Spitze toppen heutzutage schon Kleinwagen. Beim V6-Benziner sieht die Sache allerdings anders aus: 4 Liter, 269 PS und 190 Spitze, wobei sich natürlich die große Stirnfläche und der Kühlschrankähnliche cW-Wert bemerkbar macht. 

Im Normalbetrieb werden die Hinterräder angetrieben. Wahlweise kann man die Vorderräder nach Bedarf automatisch zuschalten lassen oder für eine fixe Verbindung sorgen. In dieser Antriebsstellung lässt sich dann auch ein Untersetzungsgetriebe zuschalten. Damit klettert der Pathfinder 39 Grad steile Böschungen rauf. Die Bodenfreiheit beträgt 23,8 Zentimeter, die Wattiefe 45 Zentimeter. Auch als „Zug-Esel“ taugt er: Bis zu drei Tonnen schwere Lasten sind zugelassen. 

Groß und kantig ist er, der Pathfinder, geradezu imposant. Knapp 2,3 Tonnen schwer, 4,74 Meter lang, 1,85 breit. Da leistet die Rückfahrkamera gute Dienste, besonders bei Hindernissen direkt hinter dem Fahrzeug. Seitlich dahinter wird es schwierig, da wäre ein Park-Piepser hilfreich. 

Ausstattung einer noblen Limousine
Ausstattungsmäßig mangelt es an kaum etwas: Je nach gewählter Ausstattung sind ab Werk Xenon-Scheinwerfer, 17’’ Leichtmetallfelgen, ein hochwertiges Sound-System mit Sechsfach-CD-Wechsler und ein DVD-Navigationssystem mit TMC-Funktion installiert (für audiophile Geister ist die deutsche Stimme allerdings zu unprofessionell, die italienische ist um Welten besser).

Dazu kommen eine Bluetooth-Schnittstelle, Lederausstattung, elektrische Sitzeinstellung, Zweizonen-Klimaautomatik mit separater Klimaeinheit für den Fondbereich, Regensensor, dunkel getönte hintere Seitenfenster und ein separat öffnendes Heckfenster. Der Diesel-Partikelfilter ist seit Neuestem übrigens serienmäßig. Der „Intelligent Key“ erlaubt das Öffnen der Türen und das Starten des Motors, ohne dass der Schlüssel zuvor in ein Schloss eingeführt werden muss. Knopfdruck an der Tür reicht zum Auf- und Zusperren. 

Die Bedienung gibt keine Rätsel auf, sogar das Navigationssystem ist deppensicher zu bedienen. Die vielen Knöpfe, die dafür zuständig sind, machen Sinn. Nur der Enter-Joystick ist Müll. Und die Bedienung von Heizung und Lüftung ist leider mühsam. 

Fazit:
Perfekt für die etwas gröbere Familie, die sich gerne in schwerem Gelände tummelt, auf gute Ausstattung aber nicht verzichten will.

Stephan Schätzl

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(Bild: kmm)



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