Kein Mokka!

Opel Crossland X: Der Peugeopel vom Saragossa-Band

Motor
13.05.2017 07:31

Opel platziert den Crossland X knapp unter dem Mokka X - oder doch knapp darüber? In Sachen Preis und Länge liegt er drunter, atmosphärisch darüber; geht man nach den Aussagen der Opelaner, ist er einfach etwas ganz anderes.

(Bild: kmm)

Jedenfalls ist das erste Kind aus der Ehe zwischen Opel und PSA ein wohlgeratenes: Der Opel Crossland X steht auf der neuen, kleinen Konzern-Architektur, welche im Herbst auch den Citroen C3 Aircross und zu einem späteren Zeitpunkt den Nachfolger des Peugeot 2008 hervorbringen wird. Alle drei sollen von Opels Saragossa-Band laufen.

Wo gehört er eigentlich hin?
Nichts zu tun hat der 4,21 m lange Rüsselsheim-Spanier hingegen mit dem Mokka X, dem er in der Länge nur um 7 cm unterlegen ist. Mutig, eine neue Baureihe so knapp darunter zu platzieren, zumal auch der Preis (ab 16.890 Euro, Basisversion ab Herbst um 15.790 Euro) nicht wesentlich geringer ist. Warum machen sie es dann? Zunächst einmal kann es kaum ein Fehler sein, in DEM Boom-Segment schlechthin einen weiteren Trumpf auszuspielen. Die Unterschiede erschließen sich dann auf den zweiten Blick: Wo der Mokka den etwas gröberen Gesellen mit optionalem Allradantrieb und SUV-Gehabe gibt, spricht der immer frontgetriebene Crossland mehr die Feingeister an, die ein praktisches Design-Gefährt mit relativ viel Platz bevorzugen. Opel nennt ihn auch nicht SUV, sondern Crossover. Und das "X", das beide im Namen tragen? Ist so sinnvoll wie einst ein Plastikspoiler am Heck eines Opel Manta.

Außen wirkt der Opel Crossland X markant und schnittig, innen aufgeräumt mit wertigen Materialien, lediglich an den Türverkleidungen greift man teilweise auf Hartplastik.

Grundsätzlich ist Opel ein guter Mix aus Touchscreen-Funktionen und echten Bedientasten gelungen. Die Platzverhältnisse sind beinahe opulent. Dank weit längsverstellbarem Lenkrad sitzen 1,90 m große Fahrer perfekt, vor allem auf den Ergonomie-Sitzen (Siegel "Aktion Gesunder Rücken"); ebenso Große reisen auch dahinter bequem. Der Kofferraum fasst 410 bis 1255 Liter, mit um 15 cm verschiebbaren Rücksitzen gehen sich hinten sogar 520 Liter aus. Umgeklappt ergibt sich mit doppeltem Boden eine ebene Ladefläche.

Das ganze Auto fühlt sich erwachsen an. Die Türen fallen satt ins Schloss, das Fahrverhalten ist komfortabel, aber präzise, auch schlechte Straßen werden glattgebügelt. Da stört nicht einmal, dass bei den Benzinmotoren nur Dreizylinder angeboten werden. Gut gedämmt und durchzugsstark hat sich das 130 PS starke Toptriebwerk in die Herzen der Tester gefahren, trotz der extrem langen Schaltwege des Getriebes kommt beinahe sportliche Fahrfreude auf (0-100=9,1). Die gut abgestimmte Sechsgang-Automatik gibt es nur für den 110-PS-Benziner; der starke Diesel (120 PS) erwies sich als schwachbrüstig. Außerdem stehen ein 95-PS-Diesel sowie ein 81-PS-Benziner in der Liste.

Schon die Basisversion ist gut ausgestattet (Klimaanlage, Tempomat, Verkehrszeichenerkennung, E-Fensterheber etc.), darüber hinaus sind Schmankerl von Auto-Notbremse mit Fußgängererkennung über den automatischen Ein- und Ausparkassistenten und LED-Scheinwerfer bis zum Connectivity-Dienst OnStar erhältlich. Der (unsinnigerweise rein akustische) Spurhalteassistent ist serienmäßig - ebenso obligatorisch ist aber auch der 3-Sekunden-Druck auf die Abschalttaste. Gut gelöst: Die Höhe des optionalen Head-up-Displays lässt sich über echte Tasten am Armaturenbrett einstellen.

Markteinführung im Juni - kurz vor der endgültigen Eheschließung zwischen Opel und dem PSA-Konzern.

Warum?

  • Viel Auto für relativ wenig Geld
  • Sehr erwachsenes Fahrverhalten

Warum nicht?

  • Lange Schaltwege
  • Automatik nur für den 110-PS-Benziner

Oder vielleicht …

… Renault Capture, Fiat 500X, Peugeot 2008 …

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(Bild: kmm)



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