Etwa jede Menge Ablagen. Man sollte keine kleinen Kinder allein im Auto lassen, es passen locker zwei in das riesige Fach zwischen den Vordersitzen. Okay, leicht übertrieben, aber 14 Liter Volumen sind tatsächlich rekordverdächtig, 1,5-Liter-PETs passen stehend rein, und werden auch noch gekühlt (leider klappert der Deckel, also die Armlehne, am Verschlussmagneten). Dazu ein Handschuhfach rechts, eines unterm Lenkrad, Türfächer, die allerdings keine 1,5-Liter-Flaschen aufnehmen (das geht sogar im Golf!), zwei Fächer unter den Füßen der Hinterbänkler – und ich würde mich nicht wundern, wenn ich noch welche übersehen hätte.
Dreilagen-Kofferraum
Der Kofferraum (432 bis 1.241 Liter) hat natürlich einen doppelten Boden und lässt sich dank zweigeteilter Heckklappe bestens mit schwerem, sperrigem Ladegut bestücken (die untere Klappe hält 200 kg aus). Der Doppelboden lässt sich auch in der Mitte einhängen, dann ist der Boden an der Oberkante der unteren Klappe. Das Gepäck der Insassen hat also Platz, die Menschen auch, wobei groß gewachsene hinten etwas den Kopf einziehen müssen, weil das schöne Glaspanoramadach bei aller optischer Luftigkeit in Verbindung mit der schnittig abfallenden Dachlinie für leichte Enge obenrum sorgt.
Hochsitz für Piloten
Vorn sitzt sich’s luftig in leicht erhöhter Position, auch die ausladende und ziemlich hochgezogene Mittelkonsole löst keine Beklemmung aus, der Fahrer fühlt sich ideal eingepasst ins Cockpit (wirkt aber als Anstands-Wauwau zwischen Fahrer und Beifahrer). Nur im Fußraum rund um die Pedale herrscht Enge. Je nach Ausstattung sind Navi und Stereoanlage in einem überladenen Norm-Kastl verbaut, wobei darüber dann ein leerer Normschacht als Ablagefach gähnt. Das wirkt billig und entspricht nicht der ansonsten hier empfundenen Hochwertigkeit. Zu der passt wiederum die elektrische Handbremse, die sich automatisch anzieht, wenn man den Motor abstellt. Auch nicht selbstverständlich: Der Bildschirm lässt sich auf Knopfdruck (ohne dass man sich durch ein Menü quälen muss) wegklappen.
Beim Starten fahren (ab Ausstattung „Active Pro“+Navi-Option) spektakulär zwei Displays aus: eines fürs Navi, ein zweites für das Head-Up-Display. Letzteres ist zwar eine Billig-Variante der Display-Vorspiegelung (BMW spiegelt direkt in die Frontscheibe, spielt aber preislich in einer ganz anderen Liga), funktioniert aber tadellos. Als Gimmick zeigt es auch den Abstand zum Vordermann in Sekunden und Zehntelsekunden an, ein echtes Abstandsradar kann das natürlich nicht ersetzen.
In die gleiche Kategorie gehört „Grip Control“, eine ESP-Erweiterung, die den nicht erhältlichen Allradantrieb vortäuschen soll. Per Drehknopf stellt man den Untergrund ein, auf dem man sich befindet (Schnee, Matsch etc.), dann soll der Vortrieb besser funktionieren.
Fährt sich tadellos, aber indirekt
Zu fahren ist der Peugeot 3008 brav bis unauffällig. Das Sechsganggetriebe ist okay, das Fahrwerk recht komfortabel abgestimmt, nur Querfugen schlagen hart ins Kontor. Die Wankstabilisierung „Dynamic Rolling Control“ stemmt sich gegen die Seitenneigung, kostet aber Aufpreis. Die Lenkung lässt die letzte Exaktheit vermissen, es fühlt sich aber alles so an, wie es zu dieser Fahrzeuggattung passt. Wobei nicht ganz klar ist, welche das ist. Klar ist dagegen: Der 1,6-Liter-Dieselmotor im Testwagen, den Peugeot und BMW gemeinsam entwickelt haben, verrichtet einen tadellosen Job, leise, kräftig, solide. Mit 109 PS bringt er den 1,4-Tonner in 12,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 180 ist das Maximaltempo. Im Testschnitt liefen 7 Liter/100 Kilometer durch die Leitungen (Normverbrauch 5,1 Liter).
Der Testwagen kommt auf wohlfeile rund 30.000 Euro, die Preisliste beginnt mit dem 120-PS-Benziner bei 21.990 Euro, da sind ESP und sechs Airbags oder auch MP3-Radio und Bordcomputer schon dabei.
Der Peugeot 3008 ist nicht gerade der Hippie unter den Franzosen, ist aber den vielfältigen Aufgaben, die er als (in Peugeot-Sprache) „Crossover“ erfüllen soll, durchaus gewachsen. Der Optik würde die eine oder andere Kante noch gut tun, er steht aber wie aus einem Guss da, was wiederum zur guten Verarbeitung passt. Mit dem kann man’s echt aushalten!
Stephan Schätzl
Warum?
Warum nicht?
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