Flotter Stromer

Rein elektrisch: So fährt sich der VW e-up!

Motor
28.11.2013 19:46
Volkswagen bringt am 15. Jänner das erste Wolfsburger Elektroauto auf den Markt, den e-up!. Der Kleinstwagen entspricht optisch bis auf Kleinigkeiten seinen konventionell angetriebenen Kollegen, bewegt sich aber nicht nur stiller vorwärts, sondern vor allem auch spritziger: Mit 210 Nm aus dem Stand will ich für die rasende Weißware schon fast den Begriff Stromschnelle zweckentfremden.
(Bild: kmm)

Da presst es einen erst mal kurz in die mit blauen Ziernähten versehenen Stoffsitze, wenn man das Fahrpedal durchdrückt. Mit 60 kW/82 PS ist der e-up! der stärkste Vertreter der Baureihe, der bisherige Top-up! kommt auf 75 PS und 95 Nm (wiegt aber an die 300 kg weniger). In 4,9 Sekunden sprintet der 1.139-kg-Wagen unter leisem Surren auf 60 km/h, in 12,4 auf 100. Gefühlt sogar noch schneller. Es sei denn, man schaltet in einen der beiden sparsameren Fahrmodi Eco oder Eco+, denn die kappen jeweils 10 kW von der Leistung ab. Eco+ wird man nur mit besonderer Geduld (oder bei zur Neige gehender Akkuladung) aktivieren, denn 40 kW machen die Fortbewegung schon recht zäh. Kickdown greift übrigens immer auf die volle Leistung zu.

Schneller als die Straßenbahn ist der Elektrowolfsburger damit allemal, dafür geht es im Innenraum des Viertürers aber auch etwas enger zu, auf der Rückbank auch im Vergleich zur Stoßzeit. Vorteil: Man kann sich seine Mitfahrer in der Regel aussuchen und 250 bis 923 Liter Gepäck mitnehmen. Abzüglich dem Platz, den das Ladekabel einnimmt.

Wie weit kommt man denn nun im VW e-up!?
Bei nicht fader Fahrweise durch Wien über den Exelberg und zurück bin ich 69 Kilometer gefahren, am Ende wurde noch eine Restreichweite von 15 Kilometern ausgewiesen. Zu Beginn der Fahrt hatte das Display 122 Kilometer versprochen - eine Übertreibung, die durch meine nicht sehr zurückhaltende Fahrweise begründet sein mag. Mein Durchschnittsverbrauch von 21,8 kW/h sollte locker deutlich zu unterbieten sein. VW gibt 11,7 kWh und eine Reichweite von 120 bis 160 Kilometer an, wenn man nicht dauernd das Höchsttempo von 130 km/h ausnutzt.

Rekuperiert, also Energie zurückgewonnen, wird in mehreren Stufen, und zwar immer wenn man den Fuß vom Gas nimmt. So kann man einigermaßen vorausschauend fast völlig auf das Verwenden des Bremspedals verzichten. Auf der Rückfahrt über den Exelberg stieg dadurch die angezeigte Restreichweite sogar deutlich.

Laden auf drei Arten
Neben der Rekuperation können die Akkus des VW e-up! serienmäßig auf drei Arten geladen werden: mit dem mitgelieferten Ladekabel an einer normalen Haushaltssteckdose in neun Stunden zu 100%, an einer optionalen Wallbox in sechs Stunden zu 100% oder an einer ebenfalls optionalen Ladesäule in 30 Minuten zu 80%. Letzteres wirkt sich auf die Lithium-Ionen-Akkus allerdings negativ aus. Wer sich Sorgen macht: VW garantiert bis acht Jahre bzw. 160.000 Kilometer mindestens 80 Prozent der Kapazität.

Information all over
Während der Fahrt zeigt der das mobile "maps+more"-Display des e-up! so ziemlich alles an, was für einen Elektroautofahrer interessant sein könnte, etwa den aktuellen Verbrauch, wie viel gerade rekuperiert wird und sogar der Bereich auf der Navi-Karte, der mit dem derzeitigen Ladestand erreichbar ist (im Normal- bzw. Eco+-Modus). Eine App informiert über den Zustand des Autos, wenn man gerade nicht drinsitzt, und kann auch so tolle Dinge wie das Laden timen oder das Auto vorwärmen.

Nicht billig, aber komplett ausgestattet
25.350 Euro ruft VW für den e-up! mindestens auf. Dafür sind immerhin Klimaanlage, Navi, Radio, City-Notbremsfunktion, 15"-Alufelgen sowie Sitz- und Frontscheibenheizung serienmäßig, viel teurer wird der tatsächlich bestellte e-up! also nicht werden. Nur die Vernetzung mit der Smartphone-App wird nach dem ersten Jahr kostenpflichtig (ca. 75 bis 100 Euro pro Jahr). Sonst gibt es im Wesentlichen noch ein "drive pack", das um 300 Euro Tempomat und hinteren Parkpiepser umfasst, mehr Lautsprecher um 100 Euro und ein Glaspanorama-Schiebedach um 800 Euro. All in samt Perleffektlackierung stehen 26.996,40 Euro auf der Rechnung.

Auf jeden Fall ein ehrliches Angebot, das nichts Wesentliches in der Aufpreisliste versteckt. Und auch mit einem Ziel hält VW nicht hinterm Berg: Marktführerschaft 2014. Auch mit dem e-Golf, der im Sommer kommt.

Warum?

Klein, wendig, pfiffig

Warum nicht?

Viel Geld für ein recht konventionelles kleines Auto

Oder vielleicht …

… Peugeot iOn, Mitsubishi iMIEV, Citroën C-Zero, Smart ForTwo ED

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(Bild: kmm)



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