Abgas-Peinlichkeit

Seat muss den Verkauf einer Ateca-Version stoppen

Motor
26.09.2016 19:03

Seat hat beim Ateca offenbar am falschen Ende gespart. Weil eine Variante des Kompakt-SUV den Euro-6-Abgastest nicht schafft, muss nun bei der Abgasreinigungstechnik nachgebessert werden. Kunden brauchen Geduld - können aber auch profitieren.

(Bild: kmm)

Wegen der Probleme muss Seat den Produktionsstart für die Frontantriebsvariante des Seat Ateca mit 150 PS starkem Zweiliter-Dieselmotor verschieben. Der Hersteller hat das Modell bereits vorläufig von der Liste bestellbarer Modellvarianten gestrichen und online auch aus dem Konfigurator entfernt. Die Allradversion ist nicht betroffen, da sie über das aufwendigere System mit SCR-Katalysator verfügt.

Dieses will Seat entgegen den ursprünglichen Plänen nun auch im frontgetriebenen Ateca 2.0 TDI einsetze, der bisher mit dem weniger leistungsfähigen NOx-Speicherkat Vorlieb nehmen musste. Wann die Auslieferung des modifizierten Fahrzeugs startet, sagt das Unternehmen noch nicht. Kunden, die das entsprechende Modell bereits bestellt haben, soll die Möglichkeit zum Wechsel auf eine andere Variante gegeben werden.

Zur Art der Abgasprobleme äußert sich Seat nicht. Da nun aber mit einem NOx-(Stickoxid-)Minderungssystem nachgebessert wird, dürfte das Kompakt-SUV wohl an den Grenzwerten dieses Schadstoffs gescheitert sein. Das gleiche Gas war auch Auslöser des Volkswagen-Skandals. Andere Ausführungen des Ateca sind offenbar nicht betroffen. Ob der Preis für den Frontantriebs-Diesel angesichts der nun nötigen aufwendigeren Technik steigt, ist noch nicht klar.

Spezielles Angebot für Kunden
In Österreich sind 300 Kunden betroffen, die einen Zweiliter-Diesel mit Frontantrieb bereits bestellt haben. Wer die handgeschaltete Version geordert hat, kann ohne Aufpreis zum Allradler wählen. Wer das DSG wollte und weiterhin will, kann nur auf die 190-PS-Allradversion umsteigen, muss dann aber aufzahlen (mit einem entsprechenden Nachlass).

Ein Diesel-Ateca mit Frontantrieb ist dennoch im Angebot, nämlich die Version mit 115 PS starkem 1,6-Liter-TDI, Einstiegspreis 23.590 Euro.

Der Volkswagen-Konzern, zu dem Seat gehört, steckt mitten im größten Abgasskandal der Automobilgeschichte und wird einen Milliardenschaden davontragen.

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(Bild: kmm)



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