Nicht abfliegen!

Sicher fahren bei winterlichen Verhältnissen

Motor
08.01.2017 17:10

Grundsätzlich gebe ich eines zu bedenken: Wer sich so unsicher fühlt, dass er nachlesen muss, wie man im Winter Auto fährt, sollte eigentlich lieber auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen (zumindest solange er nicht ein Fahrsicherheitstraining absolviert hat). Andererseits hat nicht jeder diese Möglichkeit. Daher also hier Tipps für sicheres Fahren im Winter - damit man nicht ins Schleudern kommt.

(Bild: kmm)

Grundsätzlich gilt bei schwierigen Fahrbahnverhältnissen: runter vom Gas.

Der Bremsweg wird auf Schneefahrbahn länger, die Bodenhaftung der Reifen nimmt ab und das Lenkverhalten des Autos verändert sich. Bei besten Bedingungen kann man auf einer trockenen Freilandstraße 100 km/h fahren. Wenn die Fahrbahn nass ist, muss man seine Geschwindigkeit bereits um 30 Prozent reduzieren. Bei Schneefahrbahn heißt es, die Geschwindigkeit zu halbieren, bei Eis muss man um 70 Prozent langsamer fahren, damit der Bremsweg unverändert bleibt.

Tipps des ÖAMTC

1. Geschwindigkeit anpassen
Auf nasser Fahrbahn sollte die Geschwindigkeit um mindestens 30 Prozent reduziert werden, auf Schnee um mindestens 50 Prozent und auf Eis sogar um mindestens 70 Prozent. Nur so bleibt der Bremsweg gleich wie auf trockener Fahrbahn.

2. Abstand vergrößern
Mit einem Mindestabstand von zwei Sekunden fahren Sie sicher. Auf nasser Fahrbahn bzw. auf Schnee und Eis müssen Sie den Abstand entsprechend vergrößern.

3. Gefühlvoll fahren
Gerade bei winterlichen Straßenbedingungen ist besonders viel Gefühl beim Steuern des Autos gefragt. Egal ob Sie bremsen, lenken oder Gas geben.

4. Vorsicht gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern
Besondere Vorsicht gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern, die mit schlechter Sicht und winterlichen Fahrbahnverhältnissen Probleme haben. Im Ortsgebiet sollte man besonders an Fußgängerübergängen, Haltestellen und bei Schulwegen sehr vorsichtig fahren.

5. Route überdenken
Wenn Sie bei extremen Straßenbedingungen nicht ganz auf Ihr Auto verzichten können, überdenken Sie Ihre Route. Hauptstraßen sind meistens schneller schneefrei als Nebenstraßen. Weiters ist es ratsam, den Verkehrsfunk zu hören.

6. Ausrüstung prüfen
Gute Winterreifen sind oberstes Gebot, aber auch eine gefüllte Scheibenwaschanlage, funktionierende Scheibenwischer und Beleuchtung sollten genauso selbstverständlich sein wie Eiskratzer und Besen.

7. ESP nicht deaktivieren
Wenn man ein Auto mit Elektronischem Stabilitätsprogramm (ESP) hat, muss es aktiviert bleiben, damit das Auto nicht ins Schleudern kommt. Ohne ESP kann leichter das Heck ausbrechen oder das Fahrzeug über die Vorderachse rutschen. Das ESP hält das Auto in der Spur.

Lediglich wenn man sich im Schnee festgefahren hat, kann es helfen, das ESP kurzzeitig zu deaktivieren (oder in einen entsprechenden Modus zu schalten).

Dieses Video zeigt, wie gefährlich Billig-Winterreifen sein können:

Schleudern - richtige Reaktion
Kommt der Autolenker trotz aller Vorsicht ins Schleudern: Fuß weg vom Gaspedal, auskuppeln und in die gewünschte Fahrtrichtung lenken. Verfügt das Fahrzeug über ABS, ist das Bremsen und gleichzeitige Lenken möglich. Bei Fahrzeugen ohne ABS sollte während des Gegenlenkens nicht gebremst werden. Der Blick muss immer in die gewünschte Fahrtrichtung gehen. Denn: Wohin man blickt, dorthin lenkt man auch.

Außerdem wichtig:
Sehr gefährlich, da, wie der Name schon sagt, überraschend auftretend, ist das so genannte Blitzeis, auch gefrierender Regen genannt. Es tritt dann auf, wenn Regen auf gefrorenen Boden fällt und dort für eine Eisschicht sorgt.

Bereits vor Fahrtantritt müssen die Scheiben ganz von Schnee, Eis oder Reif befreit werden. Ein kleines Guckloch ist schon wegen der eingeschränkten Sicht ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Außerdem könnte es teuer werden, wenn man so von der Polizei erwischt wird. Bei einem Unfall drohen zudem Probleme mit der Versicherung.

Bei stürmischem Wind ist an Brücken und Waldschneisen erhöhte Vorsicht geboten, da hier die Gefahr besonders groß ist, von Böen erfasst zu werden. Ähnliches gilt auch beim Überholen von Lastwagen oder Bussen. Fährt man zunächst im Windschatten des großen Fahrzeugs, kann das eigene Auto nach dem Überholvorgang vom Seitenwind erfasst werden. Dann sollte man nicht heftig, sondern kontrolliert gegenlenken.

Umsichtig fahren ist auch angebracht, wenn Dachlasten wie Fahrräder oder eine Skibox transportiert werden. Sie erhöhen aufgrund der größeren Fläche die Wirkung von Wind auf das Fahrzeug.

Antriebsvergleich im Winter:

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(Bild: kmm)



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