Jaguar-Mutter spart

Tata stampft cooles Sportwagen-Projekt ein

Motor
08.08.2017 22:07

Er war einer der kleinen, heimlichen Favoriten des Genfer Autosalons 2017, der Zwergerl-Sportwagen aus dem guten indischen Hause Tata. Tamo Racemo hieß er und sollte in einer Auflage von 1000 Stück für Spaß sorgen - doch Sorgen werden bei Tata gerade großgeschrieben. Daher hat der Konzern das ambitionierte Projekt eingestellt.

(Bild: kmm)

Tamo war als Submarke für Innovationen gegründet worden, Racemo stand für das Rennsportprojekt, dessen erstes Baby der Sportler war, den wir hier sehen. Mit dem kleinen Sportcoupé wollte Tata mitten ins Herz junger Autofahrer treffen, nicht nur mit sportlichen Fahrleistungen, sondern mit Vernetzung und Digitalisierung. Tata spricht von einem "phygitalen" Auto, "das die physischen und digitalen Welten verschmelzen" lässt. Gebaut "für die risikofreudigen, abenteuerlustigen, digital-nativen Technikfreaks in Indien" sollte es das erste vernetzte Auto des Subkontinents werden, mit Navi und Live-Updates per Microsoft-Technik, und auch nur dort verkauft werden. Statt auf der Straße darf er nun immerhin im Spielekonsolen-Autorennspiel Forza Horizon 3 weiterleben.

Schade drum, denn obwohl der Racemo auf den ersten Blick tatsächlich wie ein Spielzeugrennwagen wirkt, und zwar einer für nicht sehr groß gewachsene Menschen, hatte ich bei der Sitzprobe in Genf mit meinen 1,88 m Körpergröße ausreichend Platz. Auch mit geschlossenen Flügeltüren. Die Außenmaße: 3,84 m lang, 1,81 m breit, 1,21 m flach.

Sportliche Leistungsdaten
Hinter dem Fahrer sitzt ein Dreizylinder-Turbo-Mittelmotor. 190 PS und ein maximales Drehmoment von 210 Nm bei 2500/min. lassen Sportliches erwarten, da sie dank der exzessiven Verwendung von Aluminium auf nur 900 kg treffen. Für den Sprint auf 100 km/h werden unter sechs Sekunden angegeben. Geschaltet wird per Paddles am Lenkrad über ein automatisches Sechsgang-Getriebe. Die Multi-Sandwich-Struktur des Racemo wurde in Turin entworfen, im dortigen Tata Motors Design Studio. Italienisches Design trifft also auf indische Wir-machen-das-jetzt-einfach-Phantasie.

Aber Phantasie reicht nicht, wenn der Konzern Verluste schreibt. Einem Bericht von Autocar India zufolge schrieb die Auto-Sparte von Tata im ersten Quartal 33 Millionen Euro Verlust, viermal so viel wie im selben Zeitraum des Vorjahres. Wohlgemerkt: ohne die erfolgreiche Tochter Jaguar Land Rover. Bis 2019 will Tata raus aus den Verlusten und dazu statt sechs nur noch zwei Plattformen verwenden.

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(Bild: kmm)



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