Die schnelle Miss trägt ein ebenso ansprechend gestyltes wie effektives Gewand, trägt links und rechts je eine Chromspange als Schmuck (sieht jedenfalls so aus, in Wahrheit ist es Plastik), besitzt zwei (nicht gerade überdimensionierte) Handtaschen und hat wunderbare innere Werte: den Drei-Zylinder-Motor mit 1.050 ccm aus der Speed Triple, dem hier Reisemanieren antrainiert wurden. Es bleiben immerhin 126 PS und 105 Nm, letztere liegen satt bereits bei 7.500/min. an. Perfekt für diesen Sporttourer, die Kraft kommt über den gesamten Drehzahlbereich harmonisch, aber nachdrücklich.
Wie eine BMW ist auch die Triumph ein Motorrad, das anders klingt als andere, ein Charakterstück. Das liegt natürlich am Triple, der hier zahm, aber speziell klingt. Nicht zuletzt wegen des Auspuffs, der seine drei Röhrln präpotent unter dem Sitz vorstreckt.
Die Instrumente sind teils klassisch, teils digital. Der Bordcomputer, der Auskunft etwa über Verbrauch und Entfernungen gibt, ist mit drei Knopferln im Cockpit zu bedienen. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, ein Bedienknopf sollte sich am Griff befinden. Und wenn schon Digitalanzeigen im Spiel sind, dann doch bitte auch gleich für den Tacho. Zum klassischen Charakter der Maschine passt der analoge natürlich.
Fahrwerk für Zwischensprint und Reise
Das Fahrwerk macht mit, was es soll: schnelle Winkelhatz wie auch längere Strecken, wo ein wenig Komfort unerlässlich ist. Die 43-mm-Telegabel mit Kartuschendämpfer ist in der Federvorspannung einstellbar, das Federbein in Federvorspannung sowie Zugstufendämpfung. Zwei schwimmend gelagerte Bremsscheiben mit 320 mm Durchmesser und kräftigen Vierkolben-Festsattelzangen sorgen für Verzögerung – und das auf Wunsch mit einem sauber arbeitenden ABS. Einiges zum Fahrspaß trägt auch das geringe Gewicht bei: 213 kg trocken in der ABS-Version.
14.990,-- Euro kostet die Sprint ST mit ABS und liegt damit gleichauf mit der Honda VFR, die allerdings nur 109 PS und 80 Nm hat und höhere Drehzahlen benötigt. Bei dem Preis kann man auch über die teils recht einfache Verarbeitung im Detail (Plastikflächen in der Verkleidung, klappriger Deckel für versperrbares Fach in der Verkleidung) hinwegsehen. Das Einzige, was leicht befremdet, ist der Name des guten Stücks: „Spint“ lässt nicht gerade auf Langstreckenqualitäten schließen – die sind aber zweifellos vorhanden!
Stephan Schätzl
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