Sportler-Legende

VW Golf GTI: Performance ist Pflicht

Motor
26.11.2013 18:20
Roter Lidstrich an den Scheinwerfern, schwarze Gummistriche auf der Straße: Der VW Golf GTI ist heute wie damals einer, der den jungen Wilden im Fahrer anstachelt. Die Konkurrenz im Umfeld der Kompakten ist zwar deutlich größer geworden, teilweise auch eklatant stärker, mit doppelt so viel Leistung wie bei der Geburt der Legende lässt sich aber dennoch gehörig Staub aufwirbeln.
(Bild: kmm)

Vor dem Kauf muss man sich erst noch fragen, ob man es mit der Sportlichkeit ernst oder noch ein bissl ernster meint, denn der GTI ist grundsätzlich in zwei Versionen zu haben. Standardmäßig hat der schnelle Wolfsburger 220 PS. Gegen 1.110 Euro Aufpreis erhält man das Performance-Paket, das 10 PS extra mitbringt – aber vor allem eine elektronische Differenzialsperre an der Vorderachse, die das Kurvenheizen zum besonderen Spaß macht. Eigentlich sollte das Serie sein.

So lässt sich der GTI aus Ecken herausfeuern, dass es eine Freude ist, während das tadellose DSG beim Schalten dezente Rülpser beisteuert, wahlweise automatisch oder per Paddles. Für Puristen, die auf die klassischen Karo-Sportsitze stehen, ist es allerdings nichts, die werden es wohl eher beim manuellen Sechsganggetriebe belassen. Das Sportfahrwerk lässt keine Wünsche offen, außer ein komplett abschaltbares ESP. Und den nach einer direkteren Lenkung. Sagen wir es so: Das Fahrwerk ist härter als die Lenkung direkt.

Rot heißt schnell
Die Insignien des GTI legen es nahe, eher zügig unterwegs zu sein, etwa die Front, die mit ihren schwarzen Lamellen an den Supersportler Audi R8 erinnert. Die Bremssättel tragen vorne das GTI-Logo und sind generell rot lackiert, was ich vor 25 Jahren noch mit der Hand gemacht habe. Ok, damals waren es die Bremstrommeln hinten. Rot sind auch scharf geschnittene Leuchtstreifen im Innenraum. Sehr stylisch, optisch sehr schnell.

Der Testwagen spielt alle Stückln, und das in bestem Sound aus dem 400-Watt-Dynaudio-System. Davon habe ich seinerzeit mit meinen Blaupunkt-Boxen geträumt. An einen 8-Zoll-Touchscreen mit Supernavi, dessen Daten auf einer 64-GB-SSD-Festplatte gespeichert sind, und an 10 GB Musik habe ich (cassettenhörig) natürlich noch nicht mal gedacht. Aber da hat noch das ganze Auto weniger gekostet, wie hier nur das Extra "Navigationss. 'Discover Pro' iVm Mediap. (ZND) in Verbindung mit Mediapaket" (2.476,84 Euro).

Auch in einem Golf ist nicht alles perfekt
Die Bedienung des Multifunktionslenkrads ist eher kreativ angelegt. Besonders interessant ist jedoch die Methode der Geschwindigkeitsanzeige. Man wartet, bis einen die Exekutive über das gefahrene Tempo informiert – oder man schaltet das Mitteldisplay zwischen den Rundinstrumenten auf digitalen Tachometer um. Der eigentliche Tacho hingegen ist maximal schlecht abzulesen und hat zusätzlich keine einheitlichen Zählschritte.

Dabei kann es sich durchaus auszahlen, über das gerade gefahrene Tempo auf dem Laufenden zu sein, denn der GTI geht richtig gut, und das bei jedem Tempo. Ab 1.500/min. machen sich satte 350 Nm breit. 6,4 Sekunden werden für den Standardsprint angegeben, 248 km/h als Höchsttempo des 1,4-Tonners. Beides Werte, die man locker erreichen kann- im Gegensatz zu den 6,4 l/100 km Normverbrauch.

Finanziell zu erreichen sind im Fall des gut ausgestatteten Testwagens gut 44.000 Euro, inklusive rund 8.000 Euro Extras, aber noch ohne Adaptiv-Fahrwerk. Ein Dumping-Sportler ist er also nicht, der GTI. Aber er macht ja auch beim Spaß keine Abstriche.

Warum?

  • Ernsthaftes Fahrwerk
  • Tolles Gesamtpaket

Warum nicht?

  • ESP nicht völlig deaktivierbar

Oder vielleicht …

… doch den Golf R?

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(Bild: kmm)



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