Fake News platziert

CNN: Hinter Katar-Krise stecken russische Hacker

Web
07.06.2017 07:52

Die diplomatische Krise mit dem Golf-Emirat Katar ist laut Angaben des US-Fernsehsenders CNN auf eine von russischen Hackern initiierte Fehlinformationskampagne zurückzuführen. Hacker hätten eine Fake-News-Geschichte bei der staatlichen Nachrichtenagentur Katars platziert, die Saudi-Arabien und mehrere andere Staaten zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Katar veranlasst habe, berichtete CNN unter Berufung auf US-Geheimdienstmitarbeiter.

Dem Medienbericht zufolge reisten Experten der US-Bundespolizei Ende Mai nach Katar, um den mutmaßlichen Cyberangriff zu untersuchen. Saudi-Arabien habe die gegen das Emirat verhängte diplomatische und wirtschaftliche Blockade dann teilweise mit dem falschen Bericht begründet.

Laut CNN gibt die Regierung Katars an, dass der Medienbericht vom 23. Mai falsche Informationen hinsichtlich der katarischen Führung beinhaltete, die dem Iran und Israel gegenüber freundlich schienen. Überdies soll in dem Bericht infrage gestellt worden sein, ob sich US-Präsident Donald Trump im Amt halten könne.

Außenminister: "Alles basiert auf Fehlinformationen"
Katars Außenminister Scheich Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani erklärte gegenüber CNN, das FBI habe den Hackerangriff und die Fake-News-Geschichte bestätigt. "Was auch immer an Vorwürfen laut geworden ist, alles basiert auf Fehlinformationen", sagte er dem US-Sender.

Sollten sich die Vorwürfe gegen Russland bestätigen, würde dies auf russische Bemühungen zur Untergrabung der US-Außenpolitik hinweisen. Den US-Ermittlern zufolge wollte Russland mit dem Hackerangriff Spannungen zwischen den USA und ihren Verbündeten schüren. Die US-Geheimdienste waren bereits vergangenes Jahr zu dem Schluss gelangt, dass Russland hinter Hackerangriffen während des US-Wahlkampfs steckt.

Verbindungen zu Katar am Montag abgebrochen
Saudi-Arabien und seine Verbündeten Bahrain, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am Montag überraschend die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Begründet wurde dies unter anderem mit Verbindungen Dohas zu "Terrororganisationen".

Widersprüchliche Signale aus Washington
Unterdessen hat sich US-Präsident Donald Trump im Streit der Länder mit Katar überraschend um eine Einigung bemüht. In einem Telefonat mit dem saudi-arabischen König Salman habe Trump am Dienstagabend die Notwendigkeit der Einheit der Golfstaaten betont, teilte das Weiße Haus mit.

Wenige Stunden zuvor hatte Trump den Boykott Katars durch die Nachbarländer noch als positives Resultat seiner Nahost-Politik beschrieben. Es sei "so gut zu sehen", dass sein kürzlicher Besuch in Saudi-Arabien "sich bereits auszahlt", postete der US-Präsident am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

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