Er will Kinder!

Der letzte Breitmaulnashorn-Bulle ist auf Tinder

Tierecke
26.04.2017 12:31

Er ist einer der drei letzten seiner Art - und ihr letzter Bulle: das nördliche Breitmaulnashorn Sudan. Das 43-jährige Rhinozeros lebt in einem Reservat in Kenia und ist die letzte Hoffnung, um das Aussterben der Spezies zu verhindern. Leider sind alle Versuche gescheitert, Sudan zur Paarung mit einem der verbliebenen Weibchen zu bewegen. Jetzt soll ausgerechnet die Online-Singlebörse Tinder helfen.

Natürlich nicht, indem sie Sudan mit Breitmaulnashorndamen verkuppelt, die sich in der Singlebörse tummeln. Sondern, indem sie ein Profil für Sudan angelegt hat, auf dem Tierfreunde Geld für die Rettung der prachtvollen Dickhäuter spenden können. In Sudans Profil heißt es: "Ich möchte nicht zu aufdringlich sein, aber das Schicksal meiner Spezies hängt von mir ab!"

Reservat braucht 10 Millionen Dollar
Ziel der PR-Aktion mit dem Nashornbullen sei laut BBC, rund zehn Millionen US-Dollar zu sammeln. Mit dem Geld soll ein Programm zur künstlichen Befruchtung für die beiden letzten Weibchen finanziert werden. "Das wurde bei Rhinos noch nie getan", sagt Richard Vigne, der Leiter des Reservats.

Die Zeit drängt: Mit 43 Jahren ist Sudan schon vergleichsweise alt. Niemand weiß genau, wie lang der Bulle noch fruchtbar ist. Im konkreten Fall kommt erschwerend hinzu, dass alle noch lebenden Tiere miteinander verwandt sind. Die beiden Weibchen, die gemeinsam mit Sudan den Erhalt der Spezies sichern sollen, sind gleichzeitig Tochter und Enkelin des Bullen.

Tinder-Aktion soll für Nachwuchs sorgen
Mit der Tinder-Aktion hofft man nun, den Weibchen zumindest künstlich zu Nachwuchs zu verhelfen. Sollte auch das nicht gelingen, sieht man nur eine Chance, das nördliche Breitmaulnashorn noch zu retten: Sudan könnte auch mit einem südlichen Breitmaulnashorn - eigentlich eine eigene Spezies, von der es noch einige Zehntausend Tiere gibt - gekreuzt werden, damit sein Erbgut nicht komplett verloren geht.

Dass es nur mehr drei nördliche Breitmaulnashörner gibt, hat der Mensch verschuldet. Die Tiere wurden wegen ihres Horns bis an den Rand der Ausrottung gejagt, weil ihm in manchen Ländern heilende Kräfte zugeschrieben werden und Elfenbeinsammler hohe Summen dafür bezahlen. Die Gier nach dem Horn des Breitmaulnashorns ist so groß, dass selbst die letzten drei Exempare zu ihrer eigenen Sicherheit unter permanenter Bewachung stehen.

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