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Medion S3409: Schlanker Hofer-Laptop am Prüfstand

Elektronik
02.07.2017 06:00

Der Diskonter Hofer startet am Montag mit seinem bisher wohl schärfsten Notebook-Angebot: Medions Akoya S3409 kommt im schlanken Chassis mit Alu-Akzenten und verfügt über ein 13,3-Zoll-Display mit der enormen Auflösung von 3200 mal 1800 Pixeln. Wie sich das Ultrabook in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Über Sinn und Unsinn eines Displays mit 3200 mal 1800 Pixeln in einem 13-Zoll-Notebook kann man streiten: Mehr Auflösung bedeutet mehr Stromverbrauch, überdies gibt es noch immer Programme, deren Interface Probleme mit Auflösungen jenseits von Full-HD haben. Dem gegenüber steht die enorme Schärfe, die man insbesondere bei der Bildbetrachtung und -bearbeitung zu schätzen weiß.

Was neben dem scharfen Display im Medion S3409 steckt, sehen Sie hier:

Medion Akoya S3409

CPU

Intel Core i5-7200U: 2 x 2,5 GHz (Turbo: 3,1 GHz)

RAM

8 GB DDR3

Diagonale

13,3 Zoll

Auflösung

3200 x 1800 Pixel

Massenspeicher

256 GB SSD

Optisches Laufwerk

nicht vorhanden

Grafiklösung

Intel HD Graphics 620

Anschlüsse

USB-C, 2 x USB 3.0, HDMI, 3,5mm-Klinke, SD-Kartenleser

Funkstandards

Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.1

Webcam

1,3 Megapixel

Akku

45 Wattstunden

Extras

Chassis mit Alu-Akzenten

Maße

32 x 21,1 x 1,75 Zentimeter; 1,3 Kilo

Betriebssystem

Windows 10 Home

Preis

799 Euro

Die verbauten Komponenten ermöglichen ein flüssiges und flottes Arbeiten: Windows und Programme starten dank SSD rasant, der aktuelle Intel-Chip stellt auch für etwas anspruchsvollere Aktivitäten bis hin zur Bildbearbeitung genug Power zur Verfügung. Der acht Gigabyte große RAM dürfte für die Multitasking-Bedürfnisse der meisten User ausreichen, wenngleich wir heutzutage in einem neuen Notebook lieber aktuelleren DDR4-RAM sehen würden.

Solide Benchmark-Ergebnisse
Allzu sehr bremst der RAM aber nicht: Jagt man das S3409 durch den Benchmark-Vergleichstest PCMark 8, erzielt es mit einer Wertung von 2339 Punkten eine Bewertung, die eines aktuellen Notebooks würdig ist. Ein vier Jahre alter Gaming-Laptop wäre langsamer.

Seine Grenzen erreicht der verbaute i5-Chip, wenn es um Games oder Videobearbeitung geht: Was mehr Grafik-Power verlangt, als die Onboard-Grafik bietet, macht am S3409 keinen Spaß. Für Gamer und Videocutter ist das Gerät aber auch nicht gedacht, hier will man vor allem User bedienen, die ein mobiles Gerät mit genug Power für den Alltag suchen. Und die hat das neue Hofer-Notebook. Erwähnenswert: Im Test blieb das Gerät selbst unter Last erfreulich kühl, der Lüfter springt allerdings vergleichsweise schnell an ist im Betrieb fast immer leise hörbar.

Display: Scharf, hell, spiegelnd
Einen insgesamt sehr guten Eindruck hat im Test das enorm hochauflösende Display hinterlassen - und zwar nicht nur wegen seiner schieren Schärfe, sondern auch wegen seiner hohen Maximalhelligkeit, der guten seitlichen Ablesbarkeit und der satten Farbdarstellung.

Kleinere Defizite gibt's am ehesten bei der Schwarzdarstellung und der Tatsache, dass man sich für ein spiegelndes Display entschieden hat, obwohl kein berührungssensitives Panel verbaut wurde. Drinnen macht das zwar keinen nennenswerten Unterschied, wer das Gerät im Freien einsetzt, wird sich aber über die dadurch entstehenden Reflexionen ärgern.

Die Auflösung hat, wie erwähnt, in der Praxis Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen zählt die sehr hohe Schärfe, die beim Betrachten und Bearbeiten von Bildern ebenso wie beim Lesen erfreulich ist. Demgegenüber steht ein höherer Stromverbrauch. Im Normalbetrieb wird manch ein User überdies kaum einen Unterschied zu Full-HD bemerken, da auf 13 Zoll auch 1920 mal 1080 Pixel schon für ein schönes scharfes Bild sorgen.

Manchen Programmen sind 3200 mal 1800 Pixel zu scharf
Windows 10 selbst lässt sich zwar ebenso wie neuere Apps an hohe Auflösungen anpassen, manch ältere Software kommt aber nicht damit zurecht und stellt das Interface dann arg klein dar. Hier lohnt es sich insbesondere für User, die mit spezielleren Programmen arbeiten, vor der Anschaffung zu checken, wie es die Software mit hohen Auflösungen hält.

Die Ausstattung des Medion S3409 hat uns im Test überzeugt. Die SSD ist groß genug zum Arbeiten, die Anschlussausstattung sogar ziemlich üppig. USB-C, zweimal USB 3.0, SD-Kartenleser und HDMI sind in Laptops dieser Gewichtsklasse keine Selbstverständlichkeit mehr. Wir hätten uns aber statt des proprietären Ladesteckers gewünscht, dass auch das Aufladen über USB-C erfolgt, zumal sich der verdrehsichere Port immer weiter verbreitet.

Plastikgehäuse mit Metallakzenten
Die Verarbeitung des Medion S3409 geht in Ordnung, ein steifes Vollmetallgehäuse sollte man sich aber nicht erwarten. Vielmehr handelt es sich um ein stellenweise - am Displaydeckel, bei der Tastatur-Einfassung - mit Aluplatten verstärktes Plastikgehäuse. Bemerkbar macht sich das unter anderem bei der Gehäusesteifigkeit: Das Gehäuse lässt sich dort und da etwas eindrücken, es ist nicht so verwindungssteif wie es Vollmetallgeräte wären.

Dass das Display im aufgeklappten Zustand an der Geräteunterseite etwas übersteht und das Gerät mit zwei Gummifüßlein in Position hält, ist Geschmackssache. Gut hat uns im Test derweil die hintergrundbeleuchtete Tastatur mit ihrem klaren Druckpunkt und den ausreichend großen Tasten gefallen. Auch das Touchpad ist groß genug, um damit zu arbeiten, und mit einem angenehmen Druckpunkt ausgestattet.

Mehr Pixel sorgen für weniger Akkulaufzeit
Seinen Tribut fordert das extrascharfe Display beim Akku: Während andere Geräte dieser Gewichtsklasse acht Stunden und mehr mit einer Akkuladung durchhalten und somit einen ganzen Arbeitstag überdauern, kamen wir im Test mit einem vollen Akku im S3409 im Surf-Betrieb kaum über fünf Stunden Laufzeit hinaus. Bei einem auf Mobilität getrimmten Gerät, das nicht zu Hause als Desktop-Ersatz genutzt wird, ist das ein Nachteil.

Bei der Software gibt es ebenfalls Verbesserungspotenzial: Medion reichert Windows 10 am S3409 mit einigen Software-Dreingaben an, die wohl nicht jeder Nutzer brauchen würde. Zur Bloatware und Reklame, die Microsoft in Windows 10 eingebaut hat, gesellen sich dadurch beispielsweise noch ein hauseigener App-Store von Medion und die Testversion einer Sicherheitssoftware. Immerhin: Alle Dreingaben lassen sich deinstallieren.

Fazit: Im Test hinterließ das S3409 einen gemischten Eindruck. Die Auflösung geht auf Kosten der Laufzeit, das Gehäuse könnte steifer sein, Bloatware und nicht ganz aktueller RAM trüben das Gesamtbild. Demgegenüber stehen das trotz seiner Akku-Folgen sehr gute Display, eine tadellose Tastatur, drei Jahre Garantie und genug Anschlüsse. Wer viele Pixel für möglichst wenig Geld sucht, wird mit dem S3409 zwar glücklich, für die meisten Nutzer überwiegt aber wohl der Akku-Nachteil. Zumal man das Gerät in einer Full-HD-Version, die etwas ausdauernder sein dürfte, derzeit andernorts um 200 Euro günstiger bekäme.

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