Achtung, sauschwer!

“Nioh”: Action-RPG stellt Tugenden auf die Probe

Spiele
06.02.2017 09:28

Disziplin, Ehrgeiz, Ausdauer - diese Tugenden braucht, wer als Samurai in "Nioh" nicht kläglich scheitern möchte. Denn das Action-Rollenspiel der "Ninja Gaiden"-Entwickler von Team Ninja hat es mehr als in sich.

William Adams fristet ein eher trauriges Dasein als Gefangener im Londoner Tower, bis es ihn durch eine glückliche Fügung ins ferne Japan verschlägt. Dort bekommt es der tapfere Recke nicht nur mit Ninjas, Samurais und anderem gewöhnlichen Fußvolk zu tun, sondern auch den Yokai - direkt der japanischen Mythologie entsprungenen Monstern, die vieles sind, nur eines nicht: freundlich gesinnt.

Soweit die Ausgangssituation in "Nioh", in das die Macher von Team Ninja über zwölf Jahre der Entwicklung gesteckt haben. Herausgekommen ist ein Action-Rollenspiel, das neben der spannenden, alternativen Geschichtsschreibung vor allem durch sein forderndes Gameplay zu überzeugen vermag. Immer vorausgesetzt, man verfügt über die eingangs genannten Tugenden und gibt nicht so schnell auf bzw. klein bei. Denn "Nioh" bedeutet Schwerstarbeit für Daumen und Reflexe.

Inspiriert von Titeln wie "Dark Souls", "Bloodbourne", "Onimusha" oder eben dem hauseigenen "Ninja Gaiden", setzt das Action-Rollenspiel auf ein ausgeklügeltes und komplexes Kampfsystem. Zur Auswahl stehen sowohl Nah- als auch Fernkampfwaffen, mit denen wahlweise schnelle oder schwere Angriffe ausgeführt werden können - das allerdings in drei verschiedenen Körperhaltungen, also nach unten, zur Körpermitte oder auf den gegnerischen Kopf gerichtet.

Zusätzlich erschwert wird die ganze Sache dadurch, dass jede Aktion - ob Angriff oder das Blockieren und Ausweichen dieses - an der Ausdauer, genauer gesagt am "Ki" zehrt. Sogenannte Button-Basher haben demnach schnell das Nachsehen, stattdessen gilt es überlegt und mit Kalkül vorzugehen, die Angriffsmuster der Feinde, insbesondere der Boss-Gegner, immer genau beobachtend.

Ach ja, eine Sache wäre da noch, sonst wäre es ja doch zu leicht gewesen: Wer stirbt, und das passiert häufiger, als einem lieb ist, büßt sämtliche seit dem letzten Checkpoint eingesammelten Erfahrungspunkte ein - und um diese am Ort des Ablebens wieder einzusammeln, muss man zunächst an den zwischenzeitlich wieder aufgetauchten Gegnern vorbei. Immerhin: Viele Konfrontationen sind vermeidbar; auch, weil "Nioh" nicht selten alternative Routen zum Ziel bietet.

Belohnt wird man unterwegs zu diesem nebst erwähnter Erfahrung, mit der sich wiederum diverse Fähigkeiten freischalten lassen, mit Items aller Art, die sich nutzen, verkaufen oder im späteren Spielverlauf auch in ihre Einzelteile zerlegen lassen. Die Organisation der eingesammelten Waffen, Rüstungsteile und Co. gestaltet sich aufgrund der unübersichtlichen und wenig ansprechenden Menü- bzw . Inventarstruktur allerdings wie der Rest des Spiels: schwer.

Unterstützung - zumindest im Kampf - gibt es aber: Gegen eine Opfergabe können Gamer an Schreinen einen zweiten Spieler beschwören, der ihnen dann bis zu dessen Ableben treu zur Seite steht. Ein Spieler-gegen-Spieler-Multiplayer-Modus wurde bereits angekündigt, er soll nachgereicht werden - wann, ist allerdings noch unklar.

Fazit: Abgesehen von kleineren Kameraproblemchen in Innenbereichen, dem unübersichtlichen Menü und der insbesondere anfangs tristen Optik hat "Nioh" nur ein einziges Manko: den hohen Schwierigkeitsgrad. Wer nicht über die nötige Ausdauer und den Ehrgeiz verfügt, um sich durch das wirklich sauschwere Action-Rollenspiel zu prügeln, wird dementsprechend auch nur wenig Freude daran haben und sollte besser gleich die Finger davon lassen. Wer hingegen nach "Dark Souls", "Bloodbourne" und Co. auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist, und sich auch nicht scheut, für diese Tage, wenn nicht gar Wochen zu investieren, ist bei "Nioh" bestens aufgehoben.

Plattform: PS4
Publisher: Sony
krone.at-Wertung: 8/10

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)
(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele