Hitze, Blitze & Co.

So gefährlich ist der Sommer für Ihre Daten

Elektronik
22.07.2017 06:00

Hitze und Gewitter setzen nicht nur dem Menschen zu, sondern auch der Technik. Gerade im Sommer haben Datenrettungsfirmen deshalb Hochkonjunktur: "Jedes Jahr, wenn die heiße Jahreszeit beginnt, verdoppeln sich die Anfragen für Datenrettungen bei uns im Labor", warnt Nicolas Ehrschwendner, Geschäftsführer von Attingo Österreich, vor den größten Gefahrenquellen für Datenverlust im Sommer.

1. Gewitter
Sommergewitter gibt es häufig und bei einem Blitzeinschlag wird leicht die Elektronik beschädigt. Betroffen davon sind laut Attingo eher Standgeräte wie PCs, Server, aber auch DVD-Rekorder, die permanent am Strom hängen. In so einem Fall helfe auch die vermeintlich sichere Redundanz bei sogenannten RAID-Systemen nicht, warnen die Datenretter: Alle Platten können durch die Spannungsspitze gleichzeitig getroffen und somit beschädigt werden.

2. Wasserschäden
Wasserschäden kommen im Sommer immer wieder vor und haben den Dattenrettern zufolge verschiedenste Gründe: zum Beispiel, wenn bei Hitze der Arbeitsplatz an den Pool verlegt wird oder die Karaffe Wasser versehentlich über das Notebook geschüttet wird. Ebenso seien Überschwemmungen durch kurzfristige Niederschläge keine Seltenheit. Ehrschwendner rät Betroffenen: "Generell gilt bei Wasserschäden: Schalten Sie das Gerät nicht mehr ein, entfernen Sie den Akku - falls vorhanden und möglich, wickeln Sie den Datenträger in ein leicht angefeuchtetes Tuch und bringen Sie diesen so schnell wie möglich zu einem professionellen Datenretter."

3. Überhitzung
Wenn das Auto in der Sonne parkt, werden im Innenraum schnell Temperaturen erreicht, die laut Ehrschwendner bei Festplatten zu Materialausdehnung und Dejustierungen führen können. Hersteller müssen angeben, bis zu welcher Temperatur eine Festplatte oder SSD zugelassen ist, für den laufenden Betrieb sind das beispielsweise rund 35 Grad bei einer HDD und 60 Grad bei einer SSD. Aber auch die Höchsttemperaturen für den ausgeschalteten Zustand werden im aufgeheizten Auto überschritten. Das bedeute zwar nicht, dass bei dem einen oder anderen Grad mehr sofort ein Defekt eintrete, die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhe sich aber deutlich.

4. Sofa-Effekt
Gerade bei Laptops, die auf dem Sofa, auf einem Handtuch oder auch auf dem Schoß liegend betrieben werden, können die unteren Lüftungsschlitze verdeckt werden. Die mangelnde Luftzirkulation kann zu oben genannten Überhitzungserscheinungen führen. Abhilfe schafft eine feste, ebene Unterlage. Keine oder unzureichende Kühlung kann aber auch Stand-PCs betreffen, wenn beispielsweise die Ventilatoren verschmutzt sind. Das Gehäuse sollte daher regelmäßig geöffnet und von Staub befreit werden.

5. Dünne Luft im Gebirge
Dieser Punkt betrifft wahrscheinlich nicht jeden, wird jedoch auch sehr oft nicht bedacht: Je höher man sich bewegt, desto dünner wird die Luft. Das hat dem Unternehmen nach gravierende Auswirkungen auf das Luftpolster im Festplatteninneren. Bei einer Höhe von etwa 3000 Metern ist das Luftpolster so gering, dass die Schreib-/Leseköpfe auf den Magnetscheiben aufschlagen.

Ehrschwendner erinnert sich an einen Fall: "Ein Filmteam war mit professionellen Videokameras mehrere Tag in Peru unterwegs und nutzte klassische Festplatten zur Datenspeicherung während des Trips. Aus zunächst unerklärlichen Gründen ging eine Platte nach der anderen kaputt - alle Festplatten hatten einen Headcrash erlitten." Derartiges könne bei modernen Flashspeichern wie SSDs glücklicherweise nicht mehr passieren, so der Datenretter.

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