Autos liefern Daten

So werden VW-Fahrer zu Wetterfröschen – ungefragt

Web
23.04.2017 15:57

Der Stromleitungsbetreiber Tennet will mithilfe von VW-Fahrern Wetterdaten sammeln und damit sein Netz besser steuern. Regen-, Licht- und Sonnen-Sensoren der Autos sollen die Daten sammeln und laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" direkt an Tennet weiterleiten. Volkswagen-Fahrer werden also zu Wetterfröschen - und zwar ganz automatisch. Datenschutzprobleme sieht man bei Tennet nicht.

Mit den gesammelten Daten der VW-Fahrer könne Tennet kurzfristige Wetterprognosen erstellen und genau vorhersagen, wie viel Strom wann und wo die rund 1,5 Millionen Solaranlagen in Deutschland ins Netz einspeisten. Dies würde es Tennet ermöglichen, effizienter zusätzliche Kraftwerke einzusetzen, um das Netz wegen der schwankenden Sonneneinstrahlung stabil zu halten.

Erste Versuche verheißungsvoll
"Eine schlechtere Qualität der Wetterprognose bedeutet, dass wir mehr Sicherheit einkaufen müssen", sagte Tennet-Chef Urban Keussen der Zeitung. So könne man "substanziell" Kosten sparen. Zunächst sei eine Entwicklungszusammenarbeit mit VW dazu vereinbart, die aber im Laufe des Jahres zu einer Einführung der Technik führen könne. Erste Versuche mit vier Golf-Fahrzeugen hätten die Erwartungen erfüllt.

Datenschutz: Firma betont Anonymisierung
Datenschutzprobleme sieht Keussen nach eigenen Worten nicht. Man brauche keine personenbezogenen Angaben. Die Daten könnten nach Postleitzahlengebieten anonym zusammengefasst werden.

Schon derzeit nützen auch Navigationssystem auf ähnliche Weise Bewegungsdaten, um Staus zu ermitteln. Der Weitergabe stimmten die Nutzer über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu. Ähnliches könnte bei den VW-Fahrern als Wetterdaten-Lieferanten gelten, sagte VW-Forschungschef Alex Heinrich. "Der Fahrer profitiert vom Umweltnutzen, der auf dies Weise stiftet."

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