krone.at-Test

Yuneec Breeze 4K: Selfie-Brummer für alle Fälle

Elektronik
11.12.2016 09:00

Drohnen gibt es in allen Größen: Vom winzigen 20-Euro-Spielzeug bis zur Profi-Drohne mit Wechseloptik. Der chinesische Elektroluftfahrt-Spezialist Yuneec hat mit der Breeze 4K nun eine kompakte Mini-Drohne mit 4K-Kamera und Smartphone-Steuerung im Sortiment. Gedacht ist sie für unkomplizierte Landschaftsfotos und Luft-Selfies bei jeder Gelegenheit. Wie sie sich in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Yuneec liefert seine Selfie-Drohne praktischerweise in einer robusten Plastikschale aus. Hier finden auf der Grundfläche einer größeren Jausenbox (etwa 20 x 20 Zentimeter) Drohne, Zweitakku und Propellerschützer Platz - gut fixiert für den Transport.

Das Smartphone wird zur Fernsteuerung
Gesteuert wird die Drohne über eine 5-Gigahertz-WLAN-Verbindung vom Smartphone aus. Alles in allem ist das ganze System also bemerkenswert kompakt. So kompakt, dass nichts dagegenspricht, die Breeze zum Wandertag, Familienfest oder Spaziergang mitzunehmen.

GPS und Bodensensor halten Breeze in Position
An ihrer Oberseite verfügt die Drohne über einen GPS-Empfänger, dank dem sie auch bei spürbarem Wind die Position hält. Ein optischer Positionsmesser an der Unterseite hilft mit und soll die Breeze auch drinnen stabilisieren, hier ist aber bei eintöniger Bodentextur Vorsicht geboten. Der Akku wird hinten reingesteckt, vorne gibt es eine vertikal ausrichtbare Kamera mit 13 Megapixeln Auflösung.

13-Megapixel-Cam mit elektronischer Stabilisierung
Sie speichert 13-Megapixel-Fotos und Videos (3840 x 2160 Pixel bei 30 Frames, also Bildern pro Sekunde (fps), 1920 x 1080 bei 30 fps und 1280 x 720 bei 60 fps) auf 16 Gigabyte internen Speicher, der via microUSB ausgelesen wird.

Bei 4K-Aufnahme muss man auf die ansonsten vorhandene elektronische Bildstabilisierung verzichten, stabilere Bilder verspricht in der Praxis also Full-HD.

Hier ein Beispielvideo in Full-HD:

Bildqualität reicht für Privatgebrauch locker
Die Bildqualität ist für die geringe Größe der Kamera sehr vernünftig: Bilder gelingen in hoher Schärfe und Auflösung, auch wenn man bei einer 400-Euro-Drohne wie der Breeze natürlich nicht das Gleiche wie bei einer semiprofessionellen Typhoon H erwarten darf.

Bei schlechteren Lichtverhältnissen kommt eine Mini-Drohne mit Mini-Sensor naturgemäß schneller ins Rauschen, überdies ist sie natürlich weit anfälliger für Windstöße. Am ehesten ist die Breeze in puncto Kameraqualität mit einem fliegenden Smartphone zu vergleichen - mehr als genug für Schnappschüsse, aber gerade unter speziellen Konditionen wie Schlechtlicht etwas schwächer.

Probebilder in Originalqualität finden Sie hier - bei gutem und bei Dämmerlicht.

Ein Zweit- oder Dritt-Akku ist Pflicht
In die Lüfte erhebt sich die Breeze 4K dank vier 2206kV-Elektromotoren, die ihren Strom aus einem Akku mit 1150 Milliamperestunden bzw. 11,1 Volt Spannung beziehen. Damit bleibt die Breeze etwa zehn Minuten in der Luft. Wenn sie etwa wegen starkem Wind viel gegensteuern muss, senkt das die Flugdauer aber bisweilen. Es ist also ratsam, einen Zweit- oder sogar Drittakku mitzuführen.

Im Praxistest bei leichtem Wind und sonnigem bis bedecktem Himmel machte die Breeze eine sehr gute Figur. Zumindest als Foto-, Kamerafahrt- und Selfie-Drohne. Für waghalsigere Manöver ist sie mit einer bei 80 Metern Höhe abgeriegelten Flughöhe und einer Steiggeschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde nicht gedacht. Weitere Ausflüge würden auch die WLAN-Verbindung zum Smartphone auf eine harte Probe stellen.

Das mag Dokumentarfilmer stören, im Alltag der meisten Nutzer sind das aber keine allzu großen Limitierungen. Für die Fotografie eines Motivs - Häuser, Tiere, Menschen - aus der Luft sind die gebotenen Flugkünste durchaus ausreichend. Auch Kamerafahrten - etwa aus 60 Metern Höhe auf ein Ziel am Boden - sind sehr gut machbar. Automatismen, bei denen die Breeze ein Ziel umkreist, einer Route folgt oder dem GPS-Signal des Piloten folgt, können ebenfalls recht praktisch sein.


Full-HD ist die verwacklungsfreiere Wahl
Bedenken sollte man bei längeren Clips aber einerseits, dass das Bild in Full-HD deutlich weniger anfällig für Verwackler ist als 4K und man durch die geringe Größe und das kleine Gewicht in Kombination mit lediglich vier Rotoren anfällig für Störeinflüsse ist.

Fliegt ein etwas dickerer Brummer vom Schlage der gemeinen Fleischfliege in die Rotoren, bremst das einzelne Rotoren durchaus kurzfristig aus und lässt die Drohne etwas absacken. Da ist man nicht nur wegen der im Vergleich zur echten Fernsteuerung etwas geringeren Präzision der Piloten-App froh über die zuverlässigen elektronischen Stabilisierungshilfen.

Ein nettes Feature an der Fernsteuerungs-App: Wer mag, kann die aufgenommenen Fotos direkt via WLAN auf das Handy holen und aus der Steuerungs-App in sozialen Netzwerken teilen.

Landung erfolgt automatisch auf Knopfdruck
Der GPS-unterstützten Rückkehr- und Landeautomatik ist verdankt: Sicher gelandet ist die Breeze im Test trotz solcher Begegnungen jedes Mal. Bei geringem Akkustand alarmiert die zugehörige Smartphone-App den Piloten rechtzeitig, damit er noch eine kontrollierte Landung einleiten kann.

Problematisch wäre, wenn sich ein Rotor im Flug verabschiedet: Während Drohnen mit sechs oder mehr Rotoren solche Verluste ausgleichen können, stürzen Quadrocopter wie die Breeze in so einem Fall unkontrolliert ab.

Wegen ihrer geringen Größe und Reichweite sollte das bei der Breeze zu keinen allzu dramatischen Folgen führen. Trotzdem gilt wie bei jeder anderen Drohne auch: Achten Sie beim Flug darauf, dass Sie keine Menschen dabei in Gefahr bringen, die Privatsphäre Dritter respektieren und sich an die gesetzlichen Rahmenbedingungen für unbemannte Luftfahrzeuge halten.

Fazit: Unkomplizierter als mit der Breeze kann man vermutlich nicht zu Luftbildern kommen. Als Fernsteuerung dient das Handy, die ganze Drohne passt in eine kleine Box, die ihrerseits in Rucksäcke oder Taschen passt. Die Bildqualität ist ordentlich, Videos in Full-HD sind stabil und scharf. Elektronik und Automatikmodi sorgen für ein einsteigerfreundliches Flugerlebnis: Die Breeze kann im Grunde jeder fliegen. Alles in allem macht das die Breeze in Kombination mit dem vergleichsweise günstigen Preis zu einer sehr guten Wahl für Drohnen-Einsteiger und Familien mit einem Hang zur Luftfotografie.

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