Polizei klärt auf

Eine (!) Sekunde trennte Dortmund-Asse von Blutbad

Sport
17.04.2017 17:33

Die Spieler von Borussia Dortmund sind beim Sprengstoffanschlag auf ihren Mannschaftsbus wohl nur knapp einer noch viel größeren Katastrophe entgangen! Wäre die Detonation nur eine einzige (!) Sekunde früher erfolgt, hätte es möglicherweise auch Tote und ein wahres Blutbad gegeben, berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Schlimm genug: BVB-Profi Marc Bartra, der im Bus hinten rechts saß, sowie ein Polizist wurden bei der Detonation von drei Sprengsätzen neben dem Gefährt teils schwer verletzt. Auf Bildern war zu erkennen, dass die hinterste Scheibe auf der rechten Seite zersplittert war. Ein Ermittler des deutschen Bundeskriminalamtes sagte der Zeitung: "Wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden, hätte der Bus eine regelrechte Breitseite bekommen. Es hätte dann bestimmt viele Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote gegeben."

Polizei: "Tödliche Wirkung nicht unwahrscheinlich"
Offenbar ist ein Großteil der Metallstifte, die der oder die Täter in den Rohrbomben verwendeten, über den Mannschaftsbus hinweg geflogen. Wären die Sprengvorrichtungen in einer anderen Höhe in der Hecke neben der Straße montiert worden, wäre nach dieser Einschätzung eine tödliche Wirkung sowie ein wesentlich höherer Sachschaden nicht unwahrscheinlich gewesen. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft waren die drei Sprengsätze mit Metallstiften bestückt - einer davon hatte sich in die Kopfstütze eines Bussitzes gebohrt. Die Sprengwirkung lag demnach bei mehr als 100 Metern.

Islamisten, Rechtsextreme oder gewaltbereite Fußball-Fans?
Direkt nach dem Anschlag waren am Tatort drei Bekennerschreiben mit islamistischen Bezügen entdeckt worden. Hier wird bezweifelt, dass diese Schreiben tatsächlich von Islamisten stammen. Ermittelt wird weiter auch in Richtung Rechtsextremisten, gewaltbereite Fußballfans und Allgemein-Kriminelle. Auch über die Herkunft des bei dem Rohrbombenanschlag verwendeten Sprengmittels gibt es noch keine Klarheit. Es handle sich um einen professionellen Sprengstoff, der aus dem militärischen Bereich kommen könne. Klar sei, dass es sich um einen Sprengstoff gehandelt habe, der nicht leicht aus Silvesterknallern oder einfach zu beschaffenden Bestandteilen aus Baumärkten zusammengemischt werden könne.

Die Polizei in Dortmund begleitete am Ostersamstag das erste Bundesliga-Heimspiel des BVB nach dem Anschlag mit deutlich stärkerer Präsenz und erhöhter Aufmerksamkeit. Die Beamten hatten sich nach eigenen Angaben für die Begegnung gegen Eintracht Frankfurt sowieso auf ein Risikospiel vorbereitet. Einsatzstärke und sichtbare Präsenz rund um das Stadion und die Anfahrtswege wurden aber noch einmal erhöht. Besondere Vorkommnisse habe es rund um das Stadion nicht gegeben, hieß es anschließend.

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(Bild: KMM)



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