Vor Georgien-Match

Koller: “Keine Zeit, um über Zukunft nachzudenken”

Sport
04.09.2017 12:27

Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Georgien am Dienstag stellte sich Teamchef Marcel Koller in der Abschluss-Pressekonferenz den Fragen der Journalisten. Wie seine Zukunft beim ÖFB-Team aussieht? Darüber hatte der Schweizer bisher keine Zeit nachzudenken.

Nach der 0:1- Niederlage in Wales war die Trainerdiskussion im ÖFB-Team das bestimmende Thema. Koller selbst meinte am Montag dazu: "Ich hatte keine Zeit, um über die Zukunft nachzudenken. Ich habe mir das Wales-Spiel nochmal angeschaut und mit den Spielern analysiert. Der Fokus liegt auf der Vorbereitung für Georgien. Ich werde morgen an der Linie wieder für Österreich alles geben!"

"Georgien-Spiel ist wichtiger, als meine persönliche Situation"
Die Spieler hatten sich für einen Verbleib Kollers ausgesprochen. "Das tut gut, dementsprechend werde ich das aufnehmen, ich bin jetzt sechs Jahre hier. Das ist meine längste Zeit als Trainer." Näher wollte er auf das Thema aber nicht eingehen. "Das Spiel gegen Georgien ist viel wichtiger, als meine persönliche Situation. Das ist alles Spekulation", stellte Koller klar.

Einmal mehr bat der Schweizer im Zusammenhang mit der Entscheidung über seine Zukunft um Geduld. "Ich möchte nicht aus dem Bauch heraus entscheiden." Außerdem sei auch offen, was der ÖFB wolle. "Aber ob ich einen neuen Vertrag bekomme oder ich überhaupt hierbleiben möchte, ist jetzt nicht das Thema."

Stefan Ilsanker lobte den Teamchef in höchsten Tönen: "Wir haben mit dem Teamchef einen gefunden, der in den letzten sechs Jahren viel aufgebaut und Kontinuität reingebracht hat, der einen Stamm an Spielern immer wieder besser gemacht hat. Das hat es auch den neuen Spielern extrem vereinfacht, dazu zu kommen."

Koller kündigte ein klärendes Gespräch mit ÖFB-Präsident Leo Windtner und Sportdirektor Willi Rutteinsteiner an. Unmittelbar nach dem Heimspiel am Dienstagabend gegen Georgien werde es aber nicht stattfinden. "Es wird auch nicht ein, zwei Tage direkt nach dem Spiel sein", meinte Koller. "Nach diesem Lehrgang haben wir aber auch vor, dass man sich zusammensetzt und auch die Weichen stellt, was man möchte."

Viel lieber als über seine persönliche Zukunft sprach Koller über jene des ÖFB-Teams - und die liegt in der Dienstag-Partie gegen Georgien. "Das ist ein extrem wichtiges Spiel, wir können nicht nachlassen. Reich rechnerisch gibt es noch die Möglichkeit auf den zweiten Platz", sagte der Teamchef.

Seine Truppe liegt derzeit als Vierter der Gruppe D drei Runden vor Schluss sieben Punkte hinter Serbien, fünf hinter Irland und drei hinter Wales. Den fünftplatzierten Georgiern fehlen vier Zähler auf Österreich. "Wir spielen gegen einen Gegner, der frech ist und gut Fußball spielen kann", warnte Koller.

Prohaska überholt
Die Nummer 112 der FIFA-Weltrangliste (Österreich ist 37.) sei "allgemein unterschätzt", meinte der Schweizer. "Sie haben ein spielerisch gutes Team und sind jetzt weiter in ihrer Entwicklung."

Deshalb sei höchste Konzentration gefragt. "Es ist wichtig, dass wir hundertprozentig konzentriert sind und wissen, was auf uns zukommt, dass wir den Fokus haben, was zu tun ist. Die Georgier können einem Schmerzen bereiten", sagte Koller auch mit Verweis auf die 1:1-Unentschieden des Underdogs in Wales und zuletzt am Samstag in Tiflis gegen Irland.

Im Duell mit Georgien sitzt der 56-Jährige zum 52. Mal auf der Betreuerbank, überholt damit Herbert Prohaska und ist hinter dem legendären Wunderteam-Coach Hugo Meisl jener österreichische Teamchef mit den meisten Länderspielen ohne Unterbrechung. "Das ist schon eine Auszeichnung. Ich weiß als Trainer, wie schnell es gehen kann", sagte Koller, wohlwissend, dass dieses Spiel sein letztes beim ÖFB sein könnte.

Einen wirklich würdigen Rahmen dafür wird es wohl nicht geben. Bis Montagmittag waren nur rund 12.000 Tickets abgesetzt.

 

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(Bild: KMM)



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