Kontaktekzeme

Wenn die Haut gereizt reagiert

Gesund
15.05.2017 13:20

Unter dem Begriff "Ekzeme" werden nicht infektiöse, entzündliche Intoleranzreaktionen der Haut zusammengefasst. Sie gehören zu den häufigsten Hautleiden und können in jedem Alter auftreten. Das Erscheinungsbild fällt mitunter sehr unterschiedlich aus.

Meist kommt es erst zu einer Rötung, danach zu Knötchen oder Bläschen, die platzen. Dadurch entwickeln sich offene Stellen. Schließlich zeigen sich Krusten und Schuppen. Jucken und Schmerz (bei offenen Stellen) gelten als typisch.

Welche Auslöser gibt es?

  • "Exogene" Ekzeme (Kontaktekzeme) sind eine Reaktion auf äußere Einflüsse, sie werden häufig durch Allergene verursacht. "Die Haut reagiert ,gereizt’ auf einen Stoff, mit dem sie in Berührung kommt. Das können z. B. Nickel, Latex sowie Inhaltsstoffe von Parfüms, Cremen und Haarfärbemitteln sein. Die Reaktion tritt mitunter Stunden bis Tage nach dem Kontakt auf, was die Ursachenklärung oft erschwert", berichtet Prof. Dr. Werner Aberer, Vorstand der Uniklinik für Dermatologie, Graz. Aber auch Toxine sind in der Lage, Kontaktekzeme zu verursachen. Darunter versteht man schädliche Stoffe wie Säuren, Laugen, Reinigungs- und Lösungsmittel. "Daher gelten u. a. Friseure, Kosmetiker, Reinigungskräfte sowie Arbeitnehmer aus dem Baugewerbe und den Gesundheitsberufen als besonders gefährdet", ergänzt der Experte.
  • "Endogene" Ekzeme werden durch innere Einflüsse ausgelöst. Ihnen liegt eine genetische Veranlagung zugrunde.

Wie erfolgt die Behandlung?
Wichtig ist, die Ursache herauszufinden. Handelt es sich um eine allergische Reaktion oder ein toxisches Kontaktekzem, muss der Patient die betreffende Substanz meiden. Außerdem kommen spezielle Salben, Cremen und Lotionen zum Einsatz. Konsequente Pflege bildet die Basis der Behandlung. Betroffene sollten darauf achten, dass ihre Haut z. B. durch heiße Wannen- oder intensive Sonnenbäder nicht austrocknet. Je akuter der Zustand des Ekzems, umso wichtiger ist eine entzündungshemmende Wirkung der Präparate. Vor allem topische (d. h. äußerlich aufgetragene) Kortikoide, also Medikamente mit künstlich hergestelltem Kortison, haben sich bewährt. Sie sollten so lange täglich angewendet werden, bis die Beschwerden völlig abgeklungen sind. Danach folgt die mehrwöchige Erhaltungstherapie: Der Patient trägt die Creme dann seltener und niedriger dosiert auf.

Ekzem oder Schuppenflechte?
Ob sich hinter bestimmten Hautveränderungen ein Ekzem oder Schuppenflechte verbirgt, ist nicht immer leicht zu unterscheiden, weil die Symptome oft sehr ähnlich sind. Ein möglicher Hinweis: Psoriasis zeigt sich häufig an den Streckseiten von Ellbogen und Knie sowie auf der Stirn. Erschwerend können Gelenkbeschwerden hinzukommen. "Diese entzündliche Erkrankung verläuft in Schüben, es kann aber auch Phasen völliger Beschwerdefreiheit geben. Schuppenflechte ist nicht heil-, aber gut behandelbar", erklärt Dr. Leo Richter, Oberarzt an der Abteilung für Dermatologie, Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien. Neben lokal angewendeten Behandlungen (unter anderem Salben mit unterschiedlichen Wirkstoffen) wird zudem die UV-Lichttherapie eingesetzt, für schwere Fälle stehen weiters Arzneien in Form von Tabletten, Injektionen oder Infusionen zur Verfügung.

Monika Kotasek-Rissel, Kronen Zeitung

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