Die italienische TV-Gesellschaft Mediaset im Besitz von Ex-Premier Silvio Berlusconi ist weiterhin mit dem französischen Medienkonzern Vivendi auf Kriegsfuß. Mediaset reichte gegen Vivendi eine weitere Klage ein, berichtete Mediaset-Verwaltungsratspräsident Fedele Confalonieri laut Medienangaben.
Der Vorwurf lautet auf Vertragsbruch, unloyale Konkurrenz und Verletzung des Gesetzes zum Medienpluralismus. Das gescheiterte Abkommen zur schon vereinbarten Übernahme des zu Mediaset gehörenden Pay-TV-Senders Premium im vergangenen Jahr habe der Berlusconi-Gesellschaft schwer geschadet, so Confalonieri. "Das Abkommen mit Vivendi, das zu unserem Wachstum hätte beitragen können, ist zu einer starken Hürde für unsere Entwicklung geworden", so der Verwaltungsratspräsident.
Das an der Mailänder Börse notierte Mediaset-Unternehmen hatte bereits eine Entschädigung in Höhe von 570 Millionen Euro für die Verzögerung bei der im April 2016 abgeschlossenen Vereinbarung für den Premium-Verkauf gefordert. Vivendi hatte Mediaset auf Verleumdung verklagt.
Seit Monaten tobt eine offene Schlacht zwischen Berlusconi und Vivendi-Chef Vincent Bollore. Eigentlich wollten die Unternehmen eine gemeinsame Plattform zum weltweiten Vertrieb von TV-Inhalten schaffen. Italienische Medien hatten von einem "europäischen Netflix" gesprochen. Doch der Deal scheiterte.
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