"Mehr Service"

ORF legt Pläne für eigenen YouTube-Channel vor

Medien
14.02.2017 14:04

Der ORF hat am Dienstag die Pläne für seinen bereits angekündigten YouTube-Channel veröffentlicht. Dem "Vorschlag für Änderungen des ORF-Angebots in Sozialen Medien" nach sollen auf der Videoplattform etwa die schon jetzt online verbreiteten Kompakt-Nachrichten zu sehen sein, Sendungen, deren Ausstrahlung länger als sieben Tage zurückliegt, Archivmaterial sowie zusätzlicher Content. Marktteilnehmer können nun bis Ende März Stellung zu dem neuen Angebot des Öffentlich-Rechtlichen nehmen. Danach muss der ORF laut Gesetz bei der KommAustria die Genehmigung des Angebots beantragen.

Dass der ORF auf YouTube aktiv werden will, hatte Generaldirektor Alexander Wrabetz bereits im Vorjahr angekündigt, als er sich für eine weitere Amtszeit bewarb. Ziel des Kanals ist es, "dem fundamentalen Wandel in der Mediennutzung Rechnung zu tragen und auch einem jüngeren, 'digitalen' und teilweise weniger 'nachrichten-affinen' Publikum die nötigen Basisinformationen für den Diskurs zu gesellschaftlich relevanten Themen" bereitzustellen, hieß es nun in dem Angebotskonzept. "Die zeitliche Unabhängigkeit und Strukturierung steigert den Servicecharakter des Angebots beträchtlich". Der ORF sorge für die "umfassende Information der Allgemeinheit" und "vermittelt ein vielfältiges kulturelles Angebot".

Dieses soll in unterschiedliche Playlists innerhalb des YouTube-Kanals gegliedert werden. Geplant sind etwa "Themenkörbe" - als Beispiel wird "Flüchtlinge in Österreich" genannt, mit Beiträgen aus unterschiedlichen ORF-Sendungen zu dem Thema. Weiters sieht das Konzept Genre-Playlists (etwa Dokus, Comedy, Show, Service etc.) vor, unter dem Titel "Mottenkiste" wird Nostalgisches zusammengefasst (von Enrico über Testbild und "Kaisermühlen Blues" bis hin zum legendären Russisch-Kurs).

Eigene YouTube-Inhalte
"Additional Content" schließlich soll eigens für den Channel produziert werden. Inhalt könnte das "Unternehmen ORF" selbst sein, "Webisodes oder auszutestende Piloten" werden ebenfalls genannt. "Realistischerweise wird der Content, der hier zusätzlich angeboten wird, zunächst vor allem aus Zusammenschnitten existierenden Materials zu ausgestrahlten Sendungen bestehen", heißt es.

Was nicht auf Youtube gezeigt wird: aktuelle fiktionale Sendungen, die "Zeit im Bild"-Ausgaben und Bundesland-Nachrichten (mit Ausnahme der Kurzformate ZiB100 etc.) und aktuelle Sportberichterstattung. Eine "Spiegelung" der ORF-Tvthek bedeute der Channel nicht, wird betont.

Online-News und Kindersendungen sollen werbefrei bleiben
Vermarktet werden sollen die Inhalte via "Standard-Kooperationsvertrag" durch YouTube, also mit den dort üblichen diversen Werbeformen wie Prerolls, wobei die Online-News und Kindersendungen werbefrei bleiben werden, wird betont. "Die Umsätze werden in den Gesamt-Onlineumsatz von ORF.at eingerechnet", schreibt der ORF.

Im ersten Jahr wird mit 20.000 Euro Netto-Umsatz kalkuliert, im "Jahr fünf" erwartet der ORF ca. 90.000 Euro. Dem gegenüber stehen Kosten von insgesamt 261.000 Euro pro Jahr, wobei das Personal (drei bis vier Vollzeitäquivalente) mit 200.000 Euro veranschlagt wird und Rechtekosten mit 53.000 Euro den zweitgrößten Brocken ausmachen.

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