Melbourne-Qualifying

Hamilton holt Pole – Vettel sprengt Mercedes-Duo

Sport
25.03.2017 08:12

Lewis Hamilton hat beim Grand Prix von Australien seine 62. Pole Position geholt, es war bereits seine sechste in Melbourne! Dahinter folgte ein wenig überraschend Sebastian Vettel mit seinem Ferrari, der den zweiten Mercedes-Piloten Valtteri Bottas noch auf Platz drei schob. Für eine kleine Schrecksekunde sorgte Daniel Ricciardo: Der Red-Bull-Pilot zerstörte in der entscheidenden Phase seinen Red Bull (Präsentation sehen Sie oben im Video), blieb dabei aber unverletzt. "Dafür gibt es keine Entschuldigung", so der Lokalmatador.

Vierter war der zweite Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, der italienische Traditionsrennstall geht damit als erster Jäger von Mercedes in das Rennen am Sonntag (7 Uhr /live im sportkrone.at-Ticker).

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen und Romain Grosjean im Haas-Ferrari folgten dahinter. Ricciardo startet nach seinem Unfall von Platz zehn.

Hamilton jagt "Schumi"
Für Hamilton war es die bereits 62. Pole Position seiner Karriere - nur noch drei fehlen auf Ayrton Senna, noch sechs auf Rekordhalter Michael Schumacher. In Melbourne nahm er zum vierten Mal in Folge und zum insgesamt sechsten Mal den besten Startplatz ein und egalisierte damit den Australien-Rekord von Senna, der freilich in seiner Laufbahn nur in Adelaide gefahren war.

"Es war bis jetzt ein fantastisches Wochenende", sagte Hamilton, der bereits am Freitag der Schnellste gewesen war. "Ich bin wirklich stolz auf mein Team, die Jungs haben so hart gearbeitet, um das Auto dorthin zu bringen, wo es heute ist."

Vettel: "Gibt Schwung und Kraft"
Vettel heizte mit seiner Performance die Hoffnungen der Ferrari-Fans, Mercedes heuer die Stirn bieten zu können, weiter an. Der vierfache Weltmeister lag mit seiner schnellsten Runde in Q3 0,268 Sekunden hinter dem Pole Setter aus Großbritannien. "Es waren zwei, drei kleine Schnitzer drin", verriet Vettel. "Aber alles in allem funktioniert unser Auto gut, das gibt natürlich dem ganzen Team Schwung und Kraft."

Für das Rennen am Sonntag sei "alles drin", sagte der 29-Jährige, der im dritten Freien Training die Bestzeit erzielt hatte. "Mit einem guten Start können wir hoffentlich die Führung schon übernehmen und dann versuchen, das Rennen zu kontrollieren." Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen landete auf Platz vier hinter seinem finnischen Landsmann Bottas.

Der gab sich im Anschluss ein wenig zerknirscht. "Ich bin lieber in der Mitte", sagte der 27-Jährige, der im Jänner als Ersatz für Weltmeister Nico Rosberg verpflichtet worden war. "Als Team wollen wir nicht, dass ein anderes Auto zwischen uns kommt." Von Journalisten auf sein enttäuscht wirkendes Gesicht angesprochen wurde, klärte Vettel auf: "Das sieht nur so aus, das ist ein glückliches finnisches Gesicht."

Wolff mit Bottas zufrieden
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigte sich dennoch zufrieden mit der Leistung seines neuen Schützlings. "Er ist konkurrenzfähig. Er setzt sich wahrscheinlich seine eigenen Ziele. Aber er hat sich wirklich gut entwickelt über die Tage, die er im Auto sitzt." Über Hamilton schwärmte der Österreicher: "Ich habe den bisher stärksten Lewis auf der Strecke gesehen."

1,297 Sekunden hinter Hamilton landete Max Verstappen im Red Bull auf Platz fünf. "Ich bin nicht enttäuscht", meinte der Niederländer. "Es war mir klar, dass uns etwas die Geschwindigkeit fehlt."

Ricciardo sorgte für enttäuschte Aussie-Fans
Sein Teamkollege Daniel Ricciardo rutschte in Q3 von der Strecke und startet am Sonntag nur von Platz zehn. "Tut mir leid, Jungs", funkte er an seine Box - der Spruch kann auch für seine australischen Landsleute gedacht gewesen sein, die bei Temperaturen nahe 30 Grad im Albert Park versammelt hatten.

Unfälle sind auf dem Albert Park Circuit in unmittelbarer Nähe der Bucht Port Philip keine Seltenheit. Zwölf der vergangenen 17 Rennen hatten zumindest eine Safety-Car-Phase. Der Australien-Grand-Prix findet heuer zum 22. Mal in Melbourne statt.

Sauber-Neuzugang Pascal Wehrlein hatte bereits vor der Qualifikation als Folge seiner Nackenverletzung auf einen Start beim ersten Saisonrennen verzichtet. Sein Vertreter, der italienische Ferrari-Reservist Antonio Giovinazzi, belegte Rang 16.

Newcomer Stroll nach Crash und Getriebewechsel ganz hinten
Williams-Rookie Lance Stroll hatte bereits im dritten Freien Training die Leitschienen touchiert und sein Auto dabei zerstört. Der 18-jährige Kanadier kam im Qualifying dann nicht über Platz 19 hinaus und wurde nachträglich wegen des notwendigen Getriebewechsels ans Ende der Startaufstellung versetzt.

Endstand:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:22,188 Minuten
2. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 1:22,456
3. Valtteri Bottas (FIN) 1:22,481
4. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 1:23,033
5. Max Verstappen (NED) Red Bull 1:23,485
6. Romain Grosjean (FRA) Haas 1:24,074
7. Felipe Massa (BRA) Williams 1:24,443
8. Carlos Sainz (ESP) Toro Rosso 1:24,487
9. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso 1:24,512
10. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull ohne Zeit (in Q3)
11. Sergio Perez (MEX) Force India 1:25,081
12. Nico Hülkenberg (GER) Renault 1:25,091
13. Fernando Alonso (ESP) 1:25,425
14. Esteban Ocon (FRA) Force India 1:25,568
15. Marcus Ericsson (SWE) Sauber 1:26,465 (in Q2)
16. Antonio Giovinazzi (ITA) Sauber 1:26,419
17. Kevin Magnussen (DEN) Haas 1:26,847
18. Stoffel Vandoorne (BEL) 1:26,858
19. Lance Stroll (CAN) Williams 1:27,143
20. Jolyon Palmer (GBR) Renault 1:28,244 (in Q1)

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(Bild: KMM)



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