2016, geh zu Ende!

Nun auch George Michael: Diese Stars starben heuer

Musik
26.12.2016 12:58

"2016, bitte geh zu Ende." So reagierte die Band Simply Red am Sonntag auf den plötzlichen Tod des britischen Popsängers George Michael. 2016 ist für die Musikwelt in der Tat ein trauriges Jahr - noch nie zuvor mussten und müssen so viele Nachrufe auf Musiklegenden geschrieben werden. David Bowie, Prince, Leonard Cohen und nun auch noch George Michael. Die traurige Liste verstorbener Stars:

(Bild: kmm)

George Michael (53): George Michael war der Sohn einer Britin und eines griechisch-zypriotischen Vaters. Sein richtiger Name lautete Georgios Kyriakos Panagiotou. Seine Karriere startete er mit seinem Schulfreund Andrew Ridgeley. Sie gründeten das Duo Wham!, das 1985 als erste westliche Band in der Volksrepublik China auftrat. Ihren ersten großen Erfolg landete die Band mit "Last Christmas".

In den 90er-Jahren erlebte Michael einige Schicksalsschläge - vor allem der Tod seiner Mutter und der Tod eines Lebensgefährten stürzten ihn in tiefe Krisen. Michael wurde depressiv und nahm Drogen. Er haderte auch lange damit, sein Schwulsein zu verstecken.

Bei "unanständigem Akt" ertappt
Nach einer Festnahme in den USA kam es jedoch 1998 endgültig zum Outing. Michael war damals in einer öffentlichen Toilette in einem Park in Beverly Hills festgenommen worden. Zivilfahnder ertappten ihn dort bei einem - wörtlich - "unanständigen Akt", wie es damals hieß. Der Will Rogers Memorial Park galt zu dieser Zeit als Anmachort für Homosexuelle, worüber es Beschwerden gab, weshalb die Polizei dort Einsatzkräfte hinschickte und unter anderem den Popsänger erwischte.

Danach wurde George Michael offensiver und auch politischer. Im Videoclip zum 2002 erschienenen Lied "Shoot the Dog" zeigte er zum Beispiel einen animierten Premierminister Tony Blair als Schoßhündchen des damaligen US-Präsidenten George W. Bush.

In Wien wochenlang im Koma
Im November 2011 musste der Superstar ein Konzert in der Wiener Stadthalle aus Krankheitsgründen absagen. Eine Lungenentzündung brachte ihn dem Tode nahe, wochenlang lag er in Wien im Koma. Der Tod von George Michael war für viele Fans und in erster Linie für Menschen, die in den 80er- und 90er-Jahren Jugendliche waren, am Stefanitag ein großes Thema in den sozialen Netzwerken. Viele äußerten sich bestürzt.

David Bowie (69): Der britische Rockmusiker gehörte zu den einflussreichsten Musikern der vergangenen Jahrzehnte. Im Laufe seiner Karriere erfand er sich immer wieder neu. Zu seinen berühmtesten Liedern zählen "Let's Dance", "Heroes" und "Life on Mars". Bowie starb am 10. Jänner.

Prince (57): Der US-Popmusiker galt als einer der bedeutendsten Musiker der vergangenen Jahrzehnte. Von dem siebenfachen Grammy-Gewinner stammen Welthits wie "Purple Rain", "Sign O' The Times", "Kiss" und "When Doves Cry". Er produzierte Alben und schrieb Songs für andere Musiker. Prince starb am 21. April.

Leonard Cohen (82): Seinen Durchbruch als Sänger und Songschreiber schaffte der Kanadier in den 1960er Jahren in New York. Dort lebte er im legendären Chelsea Hotel und lernte Kollegen wie Bob Dylan, Joni Mitchell und Janis Joplin kennen. Songs wie "Hallelujah", "Suzanne" oder "So long Marianne" machten Cohen weltberühmt. Er starb am 11. November.

Glenn Frey (67): Der US-amerikanische Gitarrist, Sänger und Songschreiber gründete 1971 die Rockband Eagles mit. Sie wurde zum Inbegriff des California Rock. Zu den bekanntesten Titeln zählen "Hotel California" und "Take It Easy". Frey starb am 18. Jänner.

Maurice White (74): Der Afroamerikaner war Gründer und Vordenker der Funk-Band Earth, Wind & Fire. Mit Hits wie "September", "Shining Star" und "Boogie Wonderland" prägte er die Ende der 1960er gegründete Gruppe den Sound ihrer Zeit. White starb am 3. Februar.

Keith Emerson (71) und Greg Lake (69): Die beiden britischen Musiker gründeten 1970 gemeinsam mit Carl Palmer das Rocktrio Emerson, Lake and Palmer. Die Formation gehörte zu den Avantgardisten in der Rockmusik und veröffentlichte zahlreiche Platin-Alben. Die Ballade "Lucky Man" gehörte zu ihren bekanntesten Hits. Beide waren auch als Solokünstler aktiv. Keyboard-Legende Emerson starb am 11. März, Sänger und Gitarrist Lake am 7. Dezember.

Roger Cicero (45): Der Jazz-Sänger machte mit seiner Mischung aus Pop, Jazz und Swing, gewürzt mit Wortspielereien, den deutschsprachigen Swing salonfähig. 2007 gewann er den Musikpreis Echo als bester Rock/Pop-Sänger. Markenzeichen von "Mr. Swing" war sein obligatorischer Hut. Cicero starb am 24. März.

Rick Parfitt (68): Der Gitarrist der britischen Rockband Status Quo galt als der "wilde alte Mann des Rock 'n' Roll". Aus seiner Feder stammen einige der bekanntesten Songs der Band wie "Whatever You Want". Nach fast 50 Jahren bei Status Quo soll er eine Solokarriere geplant haben. Parfitt starb am 24. Dezember.

John Berry (52): Berry hatte die legendäre US-Hip-Hop-Gruppe Beastie Boys 1981 zusammen mit Mike Diamond, Adam Yauch und Kate Schellenbach in New York gegründet. Nach der Veröffentlichung ihrer ersten Platte "Polly Wog Stew" verließ der Gitarrist 1982 aber bereits die Gruppe und wurde durch Adam Horovitz ersetzt. Berry litt an Demenz und starb am 20. Mai in einem Hospiz im US-Staat Massachusetts.

Musiker verdienen posthum weiter
Einige der ganz großen Musiker sind heuer gestorben - im Popgeschäft ist das allerdings kein Hindernis für die Fortsetzung einer erfolgreichen Karriere. Als die American Music Awards im November vergeben wurden, ging etwa die Trophäe für den besten Soundtrack an den im April gestorbenen Prince für die Filmmusik zu "Purple Rain" aus dem Jahr 1984. So pietätlos es also auch klingen mag - für die Musikindustrie waren und sind besonde sich der weltweite Markt in den vergangenen Jahren grundsätzlich wieder einigermaßen stabilisiert, aber für den physischen Verkaufsbereich - von CD über DVD bis Vinyl - waren und sind gerade klingende Namen immer gut und absatzfördernd. Dass man auf die gesteigerte Aufmerksamkeit gerne aufspringt, belegen auch schnell zusammengestellte Compilations und Wiederveröffentlichungen oder - zeitlich etwas aufwendiger in der Vorbereitung - reichhaltig ausgestattete Boxsets. Gerade bei Bowie wurde diesbezüglich nicht gekleckert in den vergangenen Monaten, und auch das Oeuvre von George Michael dürfte nun in den kommenden Monaten bis in die kleinsten Restbestände ausgelotet werden.

Welt verlor 2016 auch ganz große Schauspieler
Aber nicht nur zahlreiche Musiklegenden segneten 2016 das Zeitliche. Auch bei den Schauspielern und Sportlern mussten heuer Nachrufe auf ein paar ganz Große geschrieben werden, darunter Prügel-Ikone Bud Spencer, Harry-Potter-Bösewicht Alan Rickman und Götz "Schimanski" George.

Bud Spencer (86): Der durch seinen Western-Klamauk bekannt gewordene Bud Spencer schlief Ende Juni im Kreise seiner Familie sanft ein. Er hatte ein so ereignisreiches Leben wie wenige andere. Auch als Leistungsschwimmer, Jurist, Unternehmer, Erfinder und Musikproduzent war der als Carlo Pedersoli im Jahr 1929 in Neapel geborene Schauspieler bekannt. Erst im März hatte er sein neues Buch "Was ich euch noch sagen wollte" im deutschen Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf" veröffentlicht. Das Werk enthält Lebensweisheiten mit autobiografischen Bezügen.

Alan Rickman (69): Der gebürtige Brite Alan Rickman verstarb am 14. Jänner nach einem längerem Kampf gegen den Krebs im Alter von 69 Jahren. Er feierte erst Erfolge auf der Theaterbühne, ehe er im Alter von 42 Jahren sein Filmdebüt als Bösewicht Hans Gruber in "Stirb langsam" (1988) gab. Seitdem überzeugte der versierte Theater- und Filmmime unter anderem in "Robin Hood - König der Diebe", "Sinn und Sinnlichkeit" und "Tatsächlich Liebe" auf der Kinoleinwand. Die jüngeren Kinobesucher kannten Rickman aber vor allem durch seine Rolle als Sverus Snape in der "Harry Potter"-Filmreihe.

Götz George (77): Der deutsche Kult-Mime verstarb im Juni im Alter von 77 Jahren. Als "Tatort"-Kommissar Horst Schimanski war Götz George auch vielen Österreichern ans Herz gewachsen. Den Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er in 32 Jahren insgesamt 48 Mal. Vor zwei Jahren hatte George erklärt, er wolle sich nach 65 Arbeitsjahren aus dem Schauspielgeschäft weitestgehend zurückziehen. 2015 stand er dann zum letzten Mal vor der Kamera.

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