Start in Indien

Austro-Satellit “Pegasus” hob Freitag ins All ab

Wissenschaft
23.06.2017 13:49

Der von Studenten der FH Wiener Neustadt und Technischen Universität Wien gebaute österreichische Forschungssatellit "Pegasus" ist am Freitag um 6 Uhr früh MESZ planmäßig ins All abgehoben. Eine Trägerrakete brachte ihn vom indischen Weltraumbahnhof Satish Dhawan in seine Umlaufbahn um die Erde. "Pegaus" wird die Thermosphäre untersuchen, die höchste Schicht der Erdatmosphäre.

Angaben der FH Wiener Neustadt zufolge dauerte es etwa eine Stunde, bis "Pegasus" seine Orbithöhe von ungefähr 500 Kilometern erreicht hatte, wo der Satellit die Erde in einer polaren Umlaufbahn umrundet. Das erste Signal ging drei Stunden nach dem Start in der Bodenstation der Space Tech Group, einer Vereinigung von Raumfahrt-und Funkbegeisterten, in Langenlebarn (NÖ) ein. Kurz danach wurde auch an der FH Wiener Neustadt Kontakt hergestellt. In den ersten ein bis zwei Monaten ihrer Weltraumreise werden die Systeme der Sonde nun nach und nach in Betrieb genommen, kalibriert und getestet.

Teil eines 36 Mini-Satellien umfassenden Netzwerks
Die zehn mal zehn mal 20 Zentimeter kleine, zwei Kilo schwere Sonde "Pegasus" ist Teil eines 36 Mini-Satelliten umfassenden Netzwerks, das von Hochschulen und Forschungsinstituten gemeinsam mit Studenten gebaut wurde (Bild unten). Ursprünglich sollten die Sonden bereits Anfang 2016 starten, die Suche nach einer geeigneten Rakete verzögerte allerdings das europäische Projekt.

Über die sogenannte Thermosphäre, die sich von etwa 80 bis 600 Kilometer Höhe erstreckt, ist noch relativ wenig bekannt. Interessant ist dieser Teil der Atmosphäre, weil er das globale Wetter beeinflusst. Von ihrer Erforschung erwarten sich die Wissenschaftler ein besseres Verständnis der Vorgänge, dadurch längerfristige Wettervorhersagen und auch Erkenntnisse über die Erderwärmung. Das Kleinsatelliten- Netzwerk bietet den Vorteil, gleichzeitig Daten von vielen Messpunkten zu erhalten.

Dritter österreichischer Satellit im All
"Pegasus" ist der dritte Satellit Made in Ausria im Weltall. Bereits seit 2013 befinden sich die österreichischen Satelliten TUGSAT-1 der TU Graz und der baugleiche UniBRITE der Universität Wien in der Erdumlaufbahn. Sie messen Helligkeitsschwankungen von Sternen.

Im kommenden Jahr wird der von der TU Graz für die europäische Weltraumagentur ESA entwickelte Forschungssatellit OPS-SAT die österreichische Weltraumflotte weiter vergrößern. Er testet neue Weltraumsoftware, mit der Störquellen für Funkübertragung im All gefunden werden können.

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