Flüchtlingskrise

Frauen fürchten sich mehr als früher

Oberösterreich
21.06.2017 16:58

"Ich bin weder jung noch attraktiv. Aber wenn ich mich mit meinen Freundinnen abends treffe, kommt jede mit dem Taxi oder dem Auto. Weil alle Angst haben, nachts alleine unterwegs zu sein" - das ist der Grundtenor vieler Anrufe von Leserinnen in der "OÖ-Krone" nach den Berichten über zwei Vergewaltigungen in Linz.

"Meine Freundin ist jung und hübsch. Sie wohnt in der Nähe vom Linzer Volksgarten und traut sich inzwischen abends nicht mehr alleine aus dem Haus, weil dort immer so viele junge Ausländer stehen, die sich ihr in den Weg stellen oder zudringlich werden", berichtet eine junge Linzerin über den Spießrutenlauf, der immer mehr für junge Frauen zum Alltag gehört.
Auch ein Leser meldete sich, der über ein Erlebnis  in  der Dinghoferstraße berichtet. Dort hatten zwei "südländische Typen" - wie berichtet - am 9. Juni eine 18-Jährige in den Morgenstunden in den Keller eines von Aslywerbern bewohnten Hauses gezerrt und eine Stunde lang vergewaltigt.

Der Leser erzählt: "Meine Freundin wohnt in der Dinghoferstraße, nicht weit vom Tatort entfernt. Sie hat oft Nachtschicht, kommt dann erst gegen 23 Uhr nachhause. Einmal ist folgendes passiert: Ich warte heraußen auf sie, sehe, wie sie die Straße entlang geht, wo zehn arabisch aussehende Männer in einer Gruppe beieinander stehen. Es war genau das Haus, wo jetzt die Vergewaltigung passiert ist. Die Männer hätten sie nicht vorbeigelassen. Sie haben sich ihr den Weg gestellt und schon angefangen,  sie zu belästigen und zu begrapschen. Ich bin dann hingelaufen und weil ich einen Kopf größer bin als jeder von denen, haben sie dann aufgehört. Ich hab’ das damals der Polizei gemeldet, aber die haben gesagt, so lange nichts passiert ist, können sie da gar nichts machen."

Die Realität ist, dass durch die starke Zunahme von jungen muslimischen Männern aus dem Nahen Osten das Sicherheitsgefühl der Frauen - speziell im Ballungsraum Linz - deutlich gesunken ist.

Was man dagegen tun kann? Revierinspektorin Kerstin Rechner von der Präventionsstelle der Polizei OÖ gibt im Interview gute Tipps.

"Krone":Wie können sich Frauen am besten schützen?
Kerstin Rechner: Der Pfefferspray ist umstritten. Er ist  eine Waffe, es gelten besondere gesetzliche Bestimmungen. Auch muss die Handhabung damit geübt werden, sonst wird man sich eher selbst als dem Gegner schaden. Nützlich ist er also nur, wenn man damit umgehen kann.

"Krone":Was raten Sie also?
Kerstin Rechner: Stark und selbstbewusst sein und auch so auftreten. Täter suchen nach Opfern, die schon durch ihre Körperhaltung schwach wirken.

"Krone:"Ist Selbstverteidigung lernen denn sinnvoll?
Kerstin Rechner: Solche Kurse bringen viel, alleine schon deshalb, weil sie das Selbstbewusstsein stärken.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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