Offenbar haben in den letzten Jahren Hunderttausende Menschen in Österreich an Medikamentenstudien teilgenommen, ohne überhaupt davon zu wissen. Laut Pharmaindustrie sei es das Ziel gewesen, unter anderem Nebenwirkungen von Präparaten festzustellen. Kritiker meinen hingegen, dass es dabei lediglich um die Rechtfertigung für an Ärzte ausbezahlte Studienhonorare gehe.
Mehr als 400.000 Patienten seien laut ORF betroffen. Alle hätten unwissentlich an Medikamentenstudien teilgenommen. Zwar dürfte es sich dabei stets um bereits regulär zugelassene Präparate gehandelt haben, doch eine Information, dass dabei zusätzliche Daten erhoben wurden, blieb aus.
Rechtfertigung für Ärztehonorare?
Viele der sogenannten Anwendungsstudien hätten kaum einen wissenschaftlichen Wert, sagen Kritiker. Vielmehr gehe es um eine Rechtfertigung für die Pharmaindustrie, Studienhonorare an Ärzte auszubezahlen, die den Verkauf ihrer Medikamente fördern.
Stimmt nicht, kontert die Pharmabranche. Ziel sei vielmehr, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen der Präparate festzustellen. Dass dabei der Patient nicht informiert wird, sei allerdings so nicht tragbar, wurde von Experten argumentiert. Sie fordern, dass Studienteilnehmer auch entsprechend informiert werden.
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