Wahlkampf in Wien

Auftakt für Straches “Duell gegen Rot-Schwarz”

Österreich
01.09.2017 20:31

Die Wiener FPÖ hat am Freitagabend - noch zwei Wochen vor dem offiziellen Start der Bundespartei - ihren Wahlkampfauftakt absolviert. Parteichef Heinz-Christian Strache machte dabei schnell klar, auf wen die Blauen es abgesehen haben. "Diese rot-schwarze Regierung müssen wir demokratiepolitisch abwählen und überwinden", warb er um viele Stimmen. Platz 1 als Wahlziel kam in seiner Rede nicht vor.

Als Ort der Begegnung zwischen Parteispitze und Fangemeinde hatte man die Lugner City am Gürtel gewählt. Strache selbst enterte die Bühne mit halbstündiger Verspätung zu den Klängen der - ursprünglich für die Wiener Gemeinderatswahl 2015 erdichteten - "Immer wieder Österreich"-Hymne.

Anfangs mit recht besonnener Stimme, aber dann doch zunehmend aufbrausend, wetterte der Obmann fast ausschließlich gegen die Große Koalition, die er vor allem auch für die "Willkommenskultur" bezüglich der großen Flüchtlingsbewegung im Herbst 2015 und deren Folgen verantwortlich machte.

Strache vergaß bei der Gelegenheit nicht, dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban für seine von Anfang an praktizierte strenge Grenzschutzpolitik zu loben: "Respekt für diesen Politiker, der für seine Landsleute das Richtige gemacht hat."

"Fake-Christian" und "Fake-Basti" als Polit-Papageien
Wenn jetzt beim Thema Migration Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und ÖVP-Chef Sebastian Kurz - in Straches Diktion "Fake-Christian" und "Fake-Basti" - aufwachten und als "politische Papageien" die Forderungen der FPÖ kopieren würden, sei das nicht glaubwürdig. Die Blauen hätten hier immer schon einen strikten Kurs gefahren: "Der Islam ist kein Teil Österreichs." "Wer sich nicht integrieren will, für den habe ich ein Reiseziel: Ab in die Heimat", so die Parole der Blauen.

"Wir Freiheitlichen werden Euch das zurückgeben, was diese Rot-Schwarzen Euch gestohlen haben", versprach der FPÖ-Frontmann - wie auch auf den ersten Kampagnenplakaten - "Fairness". Dass er selbst inzwischen der längst dienende Parteichef im Land ist, versuchte die blaue Nummer 1 mit Verweis auf seine Erfahrung als Vorteil herauszustreichen. SPÖ und ÖVP würden indes stets "nur die Schaufensterpuppen austauschen", um dann behaupten zu können, dass alles anders werde.

Das freiheitliche Wirtschaftsprogramm, die "Schreckensbilanz" von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in Wien - Strache ist auch Obmann der Hauptstadt-Partei - oder das "Diesel-Bashing" streifte Strache ebenfalls kurz. Gegen Ende der einstündigen Rede rief er schließlich vor den inzwischen etwas lichter gewordenen Reihen seiner Fans ein "Duell der Freiheitlichen gegen die gescheiterte rot-schwarze Regierung" aus: "Ich bin überzeugt, wir werden am Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die stärkste Kraft im Land erleben."

Den ersten Platz als dezidiertes Wahlziel nahm Strache, anders als in früheren Wahlkämpfen, allerdings nicht in den Mund.

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