Keine andere Lösung

Kern will Flüchtlingslager außerhalb Europas

Österreich
22.04.2017 19:00

Nach Außenminister Sebastian Kurz und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil hat sich jetzt auch Kanzler Christian Kern für Flüchtingscamps außerhalb Europas ausgesprochen. "Ich denke, dass Europa und die Welt das Problem anders nicht in den Griff kriegen werden", so Kern im Interview mit der "Presse am Sonntag" zum Problem der Flüchtlinge, die nach Europa wollen.

Befragt zur Forderung von Innenminister Wolfgang Sobotka, Europa müsse nach der Balkan- auch die Mittelmeerroute schließen, sagt Kern zur "Presse": "Die EU sind wir selbst. Und wenn wir das fordern, müssen wir klar sagen, was unser Beitrag ist. Sind wir bereit, hohe Millionenbeträge in die Hand zu nehmen, um außerhalb Europas Flüchtlingscamps zu bauen, in denen menschenwürdige Bedingungen herrschen?"

Kern: "Sind wir bereit, unsere jungen Männer dorthin zu schicken?"
Kern stelle nicht nur diese Frage in den Raum, sondern auch eine zweite: "Sind wir bereit, unsere jungen Männer dorthin zu schicken - zur Verteidigung dieser Camps? Wir wissen ja, über welche Staaten wir da reden: Libyen, Senegal, Mali, auch Afghanistan."

Kerns Meinung nach werden "Europa und die Welt das Problem anders nicht in den Griff kriegen". Und Strukturen aufzubauen habe einen Preis: "Einen finanziellen, aber wahrscheinlich auch einen militärischen."

Ob österreichische Soldaten Flüchtlingscamps in Afrika und Asien bewachen sollen, "müssen wir diskutieren", sagt der Kanzler. "Wenn sich Europa dazu entschließt, werden wir auch einen substanziellen Beitrag leisten müssen. Nicht zwingend einen militärischen. Aber wer die Mittelmeerroute schließen will, muss bereit sein, diese Frage zu beantworten."

Kurz und Doskozil plädierten für Asylzentren
Zur Erinnerung: Außenminister Sebastian Kurz hatte bereits im Vorjahr Asylzentren außerhalb Europas gefordert. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil schloß sich dem Vorschlag an und plädierte für Asyl- und Migrationszentren in Nordafrika - nur noch dort sollen die Flüchtlinge ihren Asylantrag stellen können.

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