Firma am Flughafen

Krimi um Bestechung, Mord – und drei Tonnen Gold

Österreich
03.04.2017 16:08

Die Ermittler der Wirtschaftsbetrugsgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich haben einen hollywoodreifen Krimi rund um einen internationalen Konzern auf dem Wiener Flughafen aufgedeckt: Der Geschäftsführer soll in einen Millionenbetrug um drei Tonnen Gold, Ministerbestechung und einen Mord in Afrika verwickelt gewesen sein!

Ein Jahr lang ermittelten die Kriminalisten in dem abenteuerlichen Fall. Im Mittelpunkt steht der 53-jährige Wiener Chef eines internationalen Unternehmens mit 80 Tochterfirmen weltweit, das in Schwechat auch Frachtraum für Kuriertransporte in Flugzeugen vermietet.

Minister bestochen, um Gold zu schmuggeln
Der Familienvater wollte über einen Geschäftsfreund groß ins Goldgeschäft mit Afrika einsteigen. Dafür reiste er nach Uganda. Auf dem Flughafen der Großstadt Entebbe sollte er 1,3 Tonnen Gold der Demokratischen Republik Kongo, legitimiert durch vermeintliche UNO-Dokumente, mit einer Transportmaschine abholen. Dafür musste er einen Minister bestechen. Als er auch den Zoll mit 200.000 US-Dollar (rund 190.000 Euro) schmieren sollte, war die Ladung Edelmetall plötzlich weg. Und der Firmenchef musste mit dem leeren Frachtflugzeug nach Wien zurück.

3,5 Millionen Euro Firmengeld veruntreut
Auch ein dubioses Geschäft mit 44 Kilogramm Gold, geschmuggelt im Diplomatengepäck nach Bratislava in der Slowakei, platzte wie eine Seifenblase. So wie weitere Deals. Im Verhör erzählte der fristlos entlassene Verdächtige noch von einem Mord an einem anderen "Gold-Opfer" in Afrika. Am Ende steht die Veruntreuung von 3,5 Millionen Euro Firmengeld für bis zu drei Tonnen Gold, das es nie gab - Anzeige auf freiem Fuß.

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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