Syrer auf Platz eins

Minus 53%: Zahl der Asylanträge stark rückläufig

Österreich
12.06.2017 12:20

Die steigende Zahl der Flüchtlingsankünfte über die Mittelmeerroute in Italien wirkt sich bisher nicht auf die Asylzahlen in Österreich aus: Die Zahl der Asylanträge war in den ersten fünf Monaten 2017 rückläufig. Inklusive Mai gab es 10.520 Asylanträge, was gegenüber dem Vorjahr mit 22.419 Anträgen ein Rückgang von 53 Prozent ist.

Bleibt es bei diesem Trend und rechnet man die bisherigen Zahlen auf das gesamte Jahr hoch, so sind heuer an die 26.000 Asylanträge zu erwarten. Zum Vergleich: Im Vorjahr gab es 42.073 Anträge, im Rekordjahr 2015 waren es 90.000 Ansuchen. 36.030 Personen wurden im Vorjahr zum Verfahren zugelassen, womit die von der Bundesregierung festgelegte Obergrenze von 37.500 knapp nicht erreicht wurde.

Von den 10.520 Asylanträgen 2017 wurden bis zum Stichtag 31. Mai 7344 Flüchtlinge zum Verfahren zugelassen. Österreich führt in diesen Fällen eine inhaltliche Prüfung durch und ist für das Asylverfahren zuständig. Zudem wurden 2017 auch 2292 Verfahren zugelassen, in denen der Asylantrag bereits 2016 gestellt wurde. Insgesamt sind damit 2017 bisher 9636 Personen zum Asylverfahren zugelassen. Der von SPÖ und ÖVP festgelegte Richtwert liegt heuer bei 35.000 Asylverfahren.

Syrer stellen die meisten Asylanträge
Im Jänner gab es 2220 Asylanträge (minus 62,5 Prozent), im Februar 2082 (-59,4), im März 2178 (-35,1), im April 1908 (-54,2) und im Mai 2132 (-44,7). Die meisten Asylanträge - nämlich exakt 3457 - stellten in den ersten fünf Monaten Flüchtlinge aus Syrien. Zweitstärkstes Land ist mit 1673 Anträgen Afghanistan gefolgt von Nigeria (693). Während syrische Asylanträge zu 90 Prozent positiv beschieden werden, gibt es bei Migranten aus Afghanistan nur 35 Prozent positive und fast gleich viele negative Entscheidungen.

747 Asylanträge kamen es in den ersten fünf Monaten von unbegleiteten Minderjährigen, von denen 72 jünger als 14 Jahre waren. Im Zuge von Resettlement-Programmen wurden heuer bisher 182 Flüchtlinge - alle aus Syrien - nach Österreich geholt. Im Vorjahr waren es 133.

Zahl der offenen Verfahren rückläufig
Rückläufig ist auch die Zahl der offenen Asylverfahren, die 2015 einen Höchststand von 79.723 Fällen erreicht hatte. Der Verfahrensrückstand konnte inzwischen auf 67.366 offene Fälle in erster und zweiter Instanz abgebaut werden.

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