Chats verrieten ihn

Nächster Komplize von Wiener IS-Teenager verhaftet

Österreich
14.04.2017 06:31

In Wien ist am Donnerstag ein weiterer Komplize des 17-jährigen IS-Terroristen Lorenz K. verhaftet worden. Die Polizei nahm den Mann, der laut Angaben von Ermittlern in diversen Chats geäußert hatte, dem IS die Treue leisten und Terroranschläge in Österreich durchführen zu wollen, gegen 11 Uhr fest. Der Verdächtige wird nun einvernommen.

Bei dem Verhafteten soll es sich ebenfalls um einen 17-Jährigen handeln, verlautete aus Polizeikreisen. Der Österreicher mit serbischen Wurzeln gelte als "islamistisch radikalisiert" und habe demnächst als Dschihadist für den IS nach Syrien ziehen wollen.

Auf den jungen Mann waren die Ermittler gestoßen, weil er mit Lorenz K., der am 20. Jänner wegen Terrorverdachts festgenommen wurde und in U-Haft sitzt, in Chat-Kontakt stand. Wegen der sich erhärtenden Beweislage habe das Gericht schließlich einen Haftbefehl wegen Mitgliedschaft in und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung erlassen, hieß es.

Ein Komplize in Deuschland verhaftet
Am 22. Jänner war in Neuss im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen ein erster Komplize von Lorenz K. verhaftet worden. Ein Spezialeinsatzkommando der deutschen Polizei stürmte die Wohnung eines 21-jährigen Tatverdächtigen, der offenbar einen Bombenanschlag auf Polizisten und Bundeswehrsoldaten in Deutschland geplant hatte und in engem Kontakt mit dem 17-jährigen Wiener Teenie-Terroristen stand.

K. in Justizanstalt radikalisiert
Lorenz K. war in der Justizanstalt Wiener Neustadt radikalisiert worden, wo er 2015 wegen einer Reihe strafbarer Delikte mehrere Monate in U-Haft verbracht hatte. Ein gewisser Ahmed habe ihm einen Koran gegeben, irgendwann habe er dem Burschen aus der russischen Republik Dagestan im Nordkaukasus gesagt, er wolle zum Islam konvertieren, gab K. gegenüber den Ermittlern an.

Nach seiner Freilassung besuchte K. Moscheen, heiratete eine muslimische Internet-Bekanntschaft und lernte über Facebook einen gewissen Abdul A. kennen, der sich mit einer IS-Flagge vorstellte. "Er hat mir erklärt, dass ich ins Paradies kommen würde, wenn ich auch zur Al-Nusra-Front kommen würde", gab K. laut Einvernahmeprotokoll an.

"Kämpfer des IS waren Helden für mich"
Lorenz K. hörte sich auch Hetzreden des in Graz verurteilten radikalen Predigers Mirsad O. an und holte sich Informationen über die Folter der USA im Bagdader Gefängnis Abu Ghraib. "Ich habe gehört, dass der IS 5000 Muslime aus diesem Gefängnis befreit hat. Seit diesem Zeitpunkt, das war so im April 2016, waren die Kämpfer des IS Helden für mich", so der Teenager, der sich im stundenlangen Dauerverhör durch Staatsschutz-Ermittler zur Terrormiliz Islamischer Staat bekannte.

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