Kopftuch-Sager

Strache: "VdB hat das Amt schwer beschädigt"

Österreich
28.04.2017 15:19

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache fordert von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eine Entschuldigung für dessen Äußerungen über das Tragen von Kopftüchern aus Solidarität. "Van der Bellen hat sich selbst und das Amt des Präsidenten schwer beschädigt", sagte Strache am Freitag in einem Video auf Facebook (siehe oben). Zudem warf er dem Staatsoberhaupt eine Verharmlosung des Nationalsozialismus vor.

Die FPÖ hatte Van der Bellen bereits scharf wegen der Aussage bei einer Veranstaltung Ende März kritisiert, aufgrund der um sich greifenden Islamophobie werde noch der Tag kommen, "wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen, alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun".

Strache: "Derartig schlimme Entgleisung noch nie gegeben"
Nun legte Strache nach: "Eine derartig schlimme Entgleisung hat es von einem Bundespräsidenten in der Zweiten Republik noch nie gegeben." Zudem habe Van der Bellen laut Strache den Vergleich von Muslimen heute und den Juden im Dritten Reich gezogen. Strache: "Für mich stellt das eine erschreckende Verharmlosung des Nationalsozialismus dar."

Der FPÖ-Chef glaubt auch, "würde die von vielen politischen Beobachtern immer wieder eingeforderte konsequente Rücktrittskultur gelebt werden, müsste sie in diesem Fall auch für Alexander Van der Bellen gelten". Und weiter: "Nur der Respekt vor dem Amt und vor der direktdemokratischen Entscheidung der Österreicherinnen und Österreicher hält mich in diesem Fall noch zurück."

VdB im Video: Kopftuch für alle Frauen "aus Solidarität"

"Islamisten haben Begriff 'Islamophobie' erfunden"
Klare Worte fand auch der Terrorexperte und Präsident der Liberalen Muslime in Österreich, Amer Albayati: In seinem offenen Brief an Van der Bellen übte er heftige Kritik am Kopftuch-Sager des Bundespräsidenten und stellte klar: "Kopftuchheuchelei und die Islamophobiekeule" - ein "niederträchtiges Werkzeug, erfunden von radikalen Islamisten" - seien jedenfalls zu verurteilen.

Auch Efgani Dönmez, grüner Bundesrat außer Dienst, Mediator und Kolumnist, wandte sich in einem Offenen Brief in der "Krone" an Van der Bellen: "Das Kopftuch ist ein Instrument des politischen Islam."

Das sagen unsere Leser zur Causa
Die Aussagen von Van der Bellen zum Thema "Kopftuch für alle" waren damit in aller Munde. Was die krone.at-User zu Van der Bellens "ironischer Zuspitzung" - wie es später aus der Hofburg beschwichtigend hieß - sagen, lesen Sie hier.

Video: So lachen Freiheitliche über den Kopftuch-Sager

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