Polizei entlastet

Wirbel um “Prügel-Video”: Opfer war nie bewusstlos

Österreich
15.09.2017 16:50

Jene beiden Polizisten, die in der Nacht auf den 6. Mai in Leoben eine Frau mutwillig niedergestoßen haben sollen, werden nun durch ein aktuelles Gutachten entlastet. Die amtsbekannte 47-Jährige sei demnach "ungewöhnlich" gefallen und nie bewusstlos gewesen. Ärztlich versorgt hätte sie auch nicht werden müssen.

Die Videos wurden nur unvollständig in Umlauf gebracht, Spekulationen zum tatsächlichen Hergang sind daher unseriös. Ein Polizist soll die - wie sich nun herausstellte mehrfach (unter anderem wegen falscher Beweisaussage) vorbestrafte - Steirerin in der Nacht auf den 6. Mai in Leoben so gestoßen haben, dass sie bewusstlos wurde und am Hinterkopf blutete - laut einem brandaktuellen Gutachten völlig unmöglich!

Kleine Abschürfungen am Kopf
Demnach sei sie "nicht ihrem Alter entsprechend gefallen". Auf dem Boden liegend, drehte sie sich auch noch selbstständig auf die Seite. Bewusstlos, wie sie behauptete, kann sie somit nie gewesen sein. Zeugen wollen sie, am Boden liegend, sogar schimpfen gehört haben. Laut Gutachten wäre auch keine ärztliche Versorgung nötig gewesen, da sie nur eine kleine, fingernagelgroße Abschürfung am Kopf davongetragen hatte. In einem Interview erzählte sie aber unter anderem, sogar einen Turban getragen und die Wunde selbst versorgt zu haben.

"Opfer" schlug sich mit eigenem Sohn
Dem nicht genug: Am vergangenen Wochenende soll die Frühpensionistin, die wegen Anstiftung zum Amtsmissbrauch zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt wurde, gemeinsam mit ihrem 28-jährigen Sohn ein Wiesenfest besucht haben. Dort eskalierte die Situation dann plötzlich: Mutter und Sohn gerieten in Streit und begannen, aufeinander einzuschlagen. Der 28-Jährige erlitt dabei einen Bänderriss. Die beiden geben sich gegenseitig die Schuld an dem Streit, die Polizei muss dazu noch weitere Erhebungen durchführen.

Die beschuldigten Polizisten selbst sind am Boden zerstört, einer wollte gerade eine Fachausbildung beginnen. Das wird jetzt nicht möglich sein. Wie die Sache schlussendlich ausgeht, wird sich zeigen.

Monika Krisper und Manfred Niederl, Kronen Zeitung

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