Nordisch gemütlich

Norwegen: Fjorde, Fisch und Fabelwesen

Reisen & Urlaub
23.07.2017 07:50

Norwegen lockt jetzt im Hochsommer mit bunten Holzhäuschen, Gletschern, nordischer Küche - und ganz viel skandinavischer Gelassenheit.

Die Mitternachtssonne verwandelt die sattgrüne Wiese mit den bunten Holzhäusern direkt beim Fjord in ein Farbenmeer. Seit jeher hat die Natur Norwegens Künstler zu Ausnahmewerken inspiriert. Henrik Ibsen oder Edvard Munch zum Beispiel. Der größte Komponist, den das fünf Millionen Einwohner zählende Land hervorgebracht hat, war der gerade 1,50 Meter kleine Edvard Grieg. In seinem Haus, in dem er stets komponierte, musste er Telefonbücher auf den Sessel legen, um an die Tasten des Steinway-Klaviers zu gelangen. Hunderte Werke hat er komponiert, doch alleine seine Suite "Morgenstimmung" hätte den 1907 verstorbenen Pianisten unsterblich gemacht. Sein mit Originalmobiliar bestücktes Wohnhaus bei Bergen ist bestens erhalten - und heute für Museumsbesucher zugänglich.

Bergen
Die Geburtsstadt von Grieg bietet sich als Ausgangspunkt für eine Reise durch das Land der Eisriesen und der Trolle an. Bis 1299 war Bergen Hauptstadt des Nordlandes. Die Handelsbeziehungen zur deutschen Hansestadt Lübeck verschafften ihr einen Wohlstand, der bis heute spürbar ist.

In der Flåmbahn
Weiter geht es mit dem Zug nach Myrdal und von dort mit der berühmten Flåmbahn, einer der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt. Beim Blick aus den Panoramafenstern der historischen Garnituren erstrecken sich schier endlose Nadelholz-Wälder. Die Gischt der Wasserfälle legt sich als erfrischender Sprühregen über die an den Haltestellen wartenden Passagiere. Von der Endstation aus sollte die Fahrt mit Auto oder Bus fortgesetzt werden. Für einen Halt unterwegs ist Borgund mit seiner aus dem Jahr 1180 stammenden Stabkirche ideal, auf deren geteertem Giebel ein Wikingerdrache wacht. Ein Geheimtipp entlang der Wegstrecke ist die Gemeinde Lærdal, wo sich einst englische Lords auf Sommerfrische dem Lachsfang hingaben.

Als Nachtquartier bietet sich das pittoresk an einem See gelegene Städtchen Jølster an. Nach dem Abendessen mit gedünstetem Hummer (frischer gibt es ihn kaum wo!) und einem Aquavit-Digestif, geht es wohlgenährt und erholt am nächsten Tag weiter durch wildromantische Täler zum Briksdalsbreen-Gletscher und von dort zum Geiranger-Fjord. Bei Wetterglück macht eine Fährfahrt zwischen den senkrecht emporsteigenden Steinwänden fast sprachlos. Die Bergkulisse spiegelt sich an der azurblauen Oberfläche. "Trotz der Enge", weiß der Kapitän, "ist das Wasser hier so tief, dass sogar Wale immer wieder in der Bucht auftauchen."

Zum Ausklang lädt noch das Jugendstilstädtchen Ålesund mit seiner Uni, Einkaufsstraßen und einer quirligen Lokalszene zum Verweilen ein. In den weißen Nächten scheint die Sonne hier nicht mehr unterzugehen. Der Traum vom ewigen Sommer in Skandinavien - er lebt.

Gregor Brandl, Kronen Zeitung

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