Stift Nonnberg

Erzbischof gab Hirtenstab an neue Äbtissin

Salzburg
14.08.2017 22:22

"Mehr Verständnis. Mehr Geduld. Mehr Barmherzigkeit. Mehr Schweigen. Mehr Gebet. Von uns wird zu Recht immer etwas mehr verlangt", meinte Erzbischof Dr. Franz Lackner in seiner Predigt. Doch: "Sie sind nicht allein, denn es ist der Herr, der Sie gerufen hat, diese altehrwürdige Abtei in die Zukunft zu führen."

Die Angesprochene ist die 93. Nachfolgerin der Heiligen Erentrudis, Veronika Kronlachner aus Wels. Sie erhielt bei der "Benediktion" jetzt den Ring und den Hirtenstab.

Zeremonie im weltweit ältesten Frauenkloster

In ihrem Wappen steht das Herz Jesu "als Symbol für Christus, der nicht gekommen ist, sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösepreis für viele", meinte die neue Äbtissin und setzte fort: "An diesem Beispiel Christi versuche ich mich seit Beginn meines Ordenslebens in meinem Handeln zu orientieren."

711 vom Heiligen Rupert gegründet

Die Berufung kam früh: Nach der Schule Ausbildung zur Kleidermacherin, dann zur Seniorenpflegerin, aber nach einem Semester schon Eintritt in die Abtei. Profess. Weihe. Seit 1997 arbeitet sie in der Klosterverwaltung, leitete diese seit 2002 hauptverantwortlich und wurde schon im Herbst 1999 zur Priorin ernannt.

"Es ist unser Schwester-Kloster", meint Erzabt Korbinian von St. Peter.

Sound of Music "spielte" auch am Nonnberg

Das älteste durchgehend besetzte Frauenkloster im deutschen Sprachraum wurde auch durch die Herz-Schmerz-Geschichte von "Sound of Music" weltweit bekannt. Maria Augusta von Trapp war nach dem Ersten Weltkrieg Erzieherin an der Klosterschule und ihr Leben sowie die Flucht ihrer Familie vor den Nazis Vorlage des Musicals.

"In Liebe dienen" als Wahlspruch

18 Jahre lang hatte Perpetua Hilgenberg das Kloster geführt, "weise und klug", wie ihr der Erzbischof versicherte. Mit dem Alter von 75 schied sie aus der Leitungsfunktion aus.

Die Nonnen leben seit dem 9. Jahrhundert nach der Regel des Heiligen Benedikt. Ihre Aufgaben konzentrieren sich neben dem Chorgebet und den innerklösterlichen Arbeiten auf wissenschaftliche und kulturelle Tätigkeiten sowie auf die Aufnahme von Gästen.

Priorin in Nonnberg ist nun Eva-Maria Saurugg.

Generationen-Wechsel in der Salzburger Kirche

Mit Äbtissin Veronika Kronlachner (50) ist ein Generationen-Wechsel in Salzburgs Kirche vollzogen:

Erzbischof Dr. Franz Lackner ist 61.

Generalvikar Roland Rasser 64.

Weihbischof Hansjörg Hofer 65.

Erzabt Korbinian Birnbacher 50.

Abt Johannes Perkmann aus Michaelbeuern 49.

Michael Max, Rektor von St. Virgil, 46.

Bei der Feier am Nonnberg waren Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Nuntius Peter Stephan Zurbriggen und der Weihbischof von Chur, Marian Eleganti, zu Gast im Kloster.

Hans Peter Hasenöhrl, Kronen Zeitung

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