"Ich war dumm"

“Witcher”-Autor verdient gar nichts am RPG-Megahit

Web
28.03.2017 07:15

Die Welt der polnischen Fantasy-Romane um "Witcher" Geralt von Riva gehört heute zu den beliebtesten Rollenspiel-Universen der Spielebranche. Allein das jüngste Werk "The Witcher 3" hat sich über zehn Millionen Mal verkauft. Für das Entwicklerstudio CD Projekt RED ist der "Witcher" damit eine Goldgrube. Für den Mann, der Hexer Geralt erschaffen hat, allerdings nicht.

"Ich war dumm genug, ihnen die Rechte an dem ganzen Paket zu verkaufen", sagt "Witcher"-Autor Andrzej Sapkowski im Gespräch mit dem Gaming-Portal "Eurogamer". Er habe nicht so recht an den Erfolg der Spiele geglaubt und sich damals lieber für eine Einmalzahlung statt einer Beteiligung entschieden.

"Ich war dumm genug, ihnen alles zu überlassen"
"Sie haben mir einen Anteil an ihren Profiten angeboten", erinnert er sich an die Verhandlungen mit CD Projekt. Er habe allerdings geantwortet: "Es wird überhaupt keinen Profit geben, gebt mir das ganze Geld sofort!" Heute ist Sapkowski gescheiter: "Ich war dumm genug, ihnen alles zu überlassen, weil ich nicht an ihren Erfolg geglaubt habe. Aber wer hätte diesen Erfolg vorhersehen können?"

Auch, wenn er sich ein wenig über sein Verhandlungsgeschick ärgert, gönnt der "Witcher"-Schöpfer den Spieleentwicklern ihren Erfolg. "Das Spiel ist ausgesprochen gut gemacht und sie verdienen alle Vorteile, die sie dadurch erhalten haben", richtet der Autor CD Projekt RED seine Hochachtung aus.

"Witcher"-Erfinder hat Games selbst nicht gespielt
Dass Sapkowski (Jahrgang 1948) die drei Rollenspiele der "Witcher"-Reihe als "gut gemacht" lobt, legt nahe, dass er mittlerweile Gelegenheit hatte, sie auszuprobieren oder zumindest einen Blick darauf zu werfen. Noch vor einigen Wochen erzählte Sapkowski, dass er eigentlich nichts über die "Witcher"-Spiele wisse, außer dass es drei davon gebe.

Zuvor hatte ihn der Erfolg der "Witcher"-Spiele ein bisschen eifersüchtig gemacht. So erzählte er im Herbst, dass es ihn störe, dass am Cover seiner Bücher oft Artworks aus den "Witcher"-Computerspielen zu sehen seien. Dabei treibe Hexer Geralt in den Büchern schon seit den Neunzigern sein Unwesen. Sapkowski: "Es gibt nur einen Witcher. Der gehört mir. Und niemand kann ihn mir wegnehmen!"

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