"Die wussten es"

Volleyball-Chef ortet Vertuschung bei Sex-Affäre

Sport
18.06.2017 18:37

Peter Kleinmann sagt, was er sich denkt. Dafür ist der Präsident des Österreichischen Volleyballverbandes (ÖVV) bekannt: "Ich fühle mich von diesem Wiener Verein verarscht!" 57 Mädchen sollen dort - wie berichtet - über Jahre hinweg begrapscht und missbraucht worden sein! Sportlerinnen, Eltern, ein Direktor schlugen Alarm. "Die wussten es", so Kleinmann, "haben geschwiegen".

Damit soll jetzt endlich Schluss sein, Kleinmann startet einen Rundumschlag nach dem Missbrauchsskandal rund um Johannes H.: Wie berichtet, soll sich der "vertrauenswürdige" Volleyball-Nachwuchstrainer an seinen sportlichen Schützlingen sexuell vergangen haben. Die Zahl der mutmaßlichen Opfer ist nach Bekanntwerden von sieben Fällen binnen Tagen auf 57 in die Höhe geschnellt.

Vertuschung im Verein
Was sich zuvor im Wiener Verein abgespielt haben soll, macht fassungslos: Denn Gerüchte um die Vorlieben des Trainers, ebenso konkrete Informationen von Mädchen und Eltern an die Führung soll es bereits seit zumindest sechs Jahren gegeben haben. Johannes H. wurde am 14. Mai 2014 sogar Hausverbot in einer Wiener Schule erteilt (der Verband darüber informiert!). Kleinmann: "Weder Landesverbände noch ich als ÖVV-Präsident wurden informiert."

Krisen-Anlaufstelle als Erstmaßnahme
Der gesamte Volleyballsport sei durch den Sex-Skandal in Verruf geraten. "Wahnsinn, da geraten Trainer unter Generalverdacht. Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr zum Sport."

Als erste Maßnahme wird eine Krisen-Anlaufstelle im Österreichischen Volleyballverband geschaffen, an die sich jeder mit dem geringsten Verdacht wenden könne. Denn das Leumundszeugnis von Johannes H. war offenbar wertlos - er sitzt in U-Haft!

Sandra Ramsauer und Oliver Papacek, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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